Der taumelnde IT-Riese Atos liefert heute einen weiteren Paukenschlag im Ringen um seine Zukunft. Ein bindendes Angebot des französischen Staates für einen strategischen Geschäftsbereich wurde bestätigt – ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag oder nur ein weiterer verzweifelter Akt im Sanierungsdrama? Die Karten im Restrukturierungspoker werden neu gemischt.
Milliardenschweres Manöver: Paris greift zu
Der französische Staat legt für den "Advanced Computing"-Bereich von Atos ein Angebot auf den Tisch, das es in sich hat: Ein Unternehmenswert von 410 Millionen Euro steht im Raum. Darin enthalten sind erfolgsabhängige Zahlungen, sogenannte Earn-Outs, in Höhe von 110 Millionen Euro. Diese sind an die Profitabilität der Geschäftsjahre 2025 und 2026 gekoppelt. Eine signifikante Desinvestition, die tief in das Mark des Konzerns eingreift.
Doch nicht alles geht über den Ladentisch. Die Vision AI-Aktivitäten, primär gebündelt in der 2021 akquirierten Tochter Ipsotek, sind vom Verkauf ausgenommen. Was bedeutet das für die verbleibenden Strukturen?
Eviden unter Strom: KI als neuer Anker?
Die aus dem Deal herausgelösten Vision AI-Bereiche sollen nun innerhalb von Eviden neu positioniert und zu einer eigenständigen Geschäftseinheit geformt werden. Dies unterstreicht eine klare Stoßrichtung: Eviden soll sich voll auf die wachstumsträchtigen Sektoren Künstliche Intelligenz, Daten und Cybersicherheit konzentrieren. Der nun abgestoßene "Advanced Computing"-Bereich selbst, der High-Performance Computing (HPC), Quantum Computing sowie Business Computing & Artificial Intelligence umfasste, soll im laufenden Jahr 2025 noch rund 0,8 Milliarden Euro Umsatz generieren.
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Trotz dieses tiefgreifenden Eingriffs hält das Management an seiner bisherigen Marschroute fest: Die am Kapitalmarkttag am 14. Mai vorgestellte Finanzplanung der Gruppe bis 2028, die eine Veräußerung dieses Bereichs bereits einkalkulierte, bleibt unverändert.
Die Eckdaten des Deals im Überblick:
- Verbindliches staatliches Angebot für Kernteile des "Advanced Computing"-Geschäfts.
- Bewertung: 410 Millionen Euro (inkl. 110 Millionen Euro Earn-Outs).
- Vision AI-Sparte verbleibt und wird bei Eviden neu aufgestellt.
- Prognostizierter Umsatz 2025 des verkauften Bereichs: ca. 0,8 Milliarden Euro.
- Mittelfristige Finanzprognose der Gesamtgruppe bleibt bestehen.
Showdown am 13. Juni: Augen auf die Hauptversammlung
Dieser Teilverkauf ist ein weiterer entscheidender Baustein im komplexen Sanierungspuzzle. Investoren navigieren durch stürmische Gewässer und blicken nun gespannt auf die bevorstehende Hauptversammlung am 13. Juni. Dort dürften weitere Details zur künftigen strategischen Ausrichtung und den nächsten Schritten auf der Agenda stehen. Das dürfte spannend werden.
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