Für die Avance Gas Holding ist das Spiel endgültig aus. Auf der jüngsten außerordentlichen Hauptversammlung besiegelten die Aktionäre das Schicksal der Reederei: die freiwillige Liquidation. Dieser Schritt markiert das unwiderrufliche Ende der operativen Tätigkeit und leitet die Abwicklung des Unternehmens ein. Doch was führte zu diesem drastischen Finale und was bedeutet das konkret für die Anleger?
Beschlossene Sache: Die Abwicklung beginnt
Mit dem Votum der Aktionäre vom 16. Mai 2025 ist der Weg frei für die Auflösung der Avance Gas Holding. Als gemeinsame Liquidatoren wurden Mike Penrose von EY Bermuda Ltd. und Igal Wizman von EY Bahamas Ltd. bestellt. Ihre Aufgabe ist es nun, die verbliebenen Vermögenswerte zu verwerten und die Gesellschaft geordnet abzuwickeln. Parallel dazu wurde bereits ein Antrag auf Delisting der Aktie von der Osloer Börse gestellt oder steht unmittelbar bevor.
Operatives Geschäft längst Geschichte
Der Beschluss zur Liquidation kommt nicht überraschend, denn das operative Geschäft der Avance Gas Holding war bereits im Vorfeld vollständig eingestellt worden. Das Unternehmen hatte sich von seinen Vermögenswerten getrennt:
- 2024 wurde die gesamte Flotte von zwölf VLGC-Tankern (Very Large Gas Carriers) an BW LPG veräußert.
- Im ersten Quartal 2025 folgte der Verkauf der letzten vier Neubauverträge für mittelgroße Gastanker (MGCs) an Exmar LPG B.V., was insgesamt 96,3 Millionen US-Dollar einbrachte.
Neue Investitionen waren nicht mehr geplant, die Weichen für das Ende waren also schon lange gestellt. Interessanterweise wies das Unternehmen trotz der Einstellung des operativen Geschäfts im ersten Quartal 2025 noch einen Nettogewinn von 42,6 Millionen US-Dollar aus – dieser resultierte jedoch primär aus den oben genannten Verkäufen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Avance Gas Holding?
Schon im Vorfeld der entscheidenden Hauptversammlung, die am 24. April 2025 einberufen worden war, gab es personelle Veränderungen im Verwaltungsrat, die den Übergang zur Liquidation begleiteten. Mit James Ayers und Jonathan Burnett zogen am 13. Mai Führungskräfte eines Dienstleisters ein, der Avance Gas bereits in Verwaltungsfragen unterstützte.
Was bleibt den Aktionären?
Die Folgen für die Inhaber von Avance Gas Holding Aktien sind einschneidend. Eine letzte außerordentliche Ausschüttung von 0,74 US-Dollar pro Aktie, eine Mischung aus Kapitalrückzahlung und Sonderdividende basierend auf den Schiffsverkaufserlösen, erfolgte zwar noch am 7. Mai 2025. Doch mit dem Delisting, dessen genauer Zeitpunkt noch von der Osloer Börse festgelegt wird und voraussichtlich im Juni oder Juli 2025 liegt, endet die Handelbarkeit der Papiere.
Nach Abzug aller Schulden und Kosten der Liquidatoren haben Aktionäre einem Verzicht auf überschüssige Vermögenswerte bis zu 500.000 US-Dollar zugestimmt; darüberhinausgehende Restmittel sollen gespendet werden. Der heutige Kurs von nur noch 0,25 Euro, ein Minus von über 96% seit Jahresbeginn, markiert dabei ein neues 52-Wochen-Tief und unterstreicht das unausweichliche Ende dieses einstigen Börsenkapitels. Die Papiere verloren allein heute weitere 18,12%. Das Kapitel Avance Gas Holding an der Börse schließt sich damit endgültig.
Avance Gas Holding-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Avance Gas Holding-Analyse vom 19. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Avance Gas Holding-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Avance Gas Holding-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 19. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Avance Gas Holding: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...