Eine Aktie, die vor einem Jahr noch bei fast 11 Euro notierte, steht heute bei einem Cent. Das ist kein vorübergehender Kursrutsch – das ist das Ende. Die Avance Gas Holding verschwindet nach dem heutigen Handelstag endgültig von der Börse. Für Anleger stellt sich nur noch eine bange Frage: Bleibt überhaupt etwas übrig?
Finale Stunden an der Börse
Heute läuft der allerletzte Handelstag für die Aktie des norwegischen Schifffahrtskonzerns. Nach Handelsschluss ist definitiv Schluss – keine Transaktionen mehr möglich. Am Montag, 25. August, erfolgt dann die formale Streichung von der Euronext Oslo Børs.
Die dramatischen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit 99,92 Prozent Minus seit dem 52-Wochen-Hoch von knapp 11 Euro im August 2024 gehört die Aktie zu den größten Totalverlusten des Jahres.
Der Todesstoß: Flotte verkauft, Geschäftsmodell weg
Was führte zu diesem spektakulären Absturz? Die Antwort ist simpel und brutal: Avance Gas verkaufte in den Jahren 2024 und 2025 seine komplette Gastanker-Flotte. Ohne Schiffe kein Geschäftsmodell, ohne Geschäftsmodell keine Zukunft.
Die Aktionäre zogen bereits im Mai 2025 die Reißleine und stimmten für die freiwillige Liquidation des Unternehmens. Ein klares Eingeständnis: Hier ist nichts mehr zu retten.
Die wichtigsten Eckdaten zum Börsenaus:
• Letzter Handelstag: Heute, 22. August 2025
• Endgültiges Delisting: Montag, 25. August 2025
• Status: Freiwillige Liquidation seit Mai 2025
• Grund: Verkauf der gesamten Schiffsflotte
Hoffnung oder Illusion? Die letzte Chance der Aktionäre
Bleibt für die verbliebenen Investoren noch ein Funken Hoffnung? Die von EY ernannten Liquidatoren wickeln nun alle Gesellschaftsangelegenheiten ab. Eine finale Ausschüttung gibt es nur unter einer Bedingung: Sollte nach Abzug aller Verbindlichkeiten und Liquidationskosten mehr als 500.000 US-Dollar übrig bleiben, wird dieser Betrag verteilt.
Bei einem Restwert von einem Cent je Aktie und der extremen Volatilität von über 284 Prozent dürften die meisten Anleger jedoch bereits mit dem Totalverlust rechnen. Das Ende einer einst stolzen Reederei ist damit praktisch besiegelt.
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