Der kanadische Goldriese Barrick Gold legt Zahlen vor, die selbst optimistische Analysten überraschen: Rekord-Cashflows, Dividendenerhöhung um 25 Prozent und ein massives Aktienrückkaufprogramm. Während viele Konkurrenten mit steigenden Kosten kämpfen, scheint Barrick die Rally am Goldmarkt perfekt zu nutzen. Doch kann der Konzern das Tempo halten – oder droht Gegenwind aus Afrika?
Geldregen im dritten Quartal
Die Zahlen zum dritten Quartal 2025 sprechen eine klare Sprache: Der operative Cashflow schoss um 82 Prozent gegenüber dem Vorquartal nach oben, der Free Cashflow explodierte sogar um 274 Prozent. Unterm Strich flossen 2,4 Milliarden US-Dollar an operativem Cashflow in die Kasse – ein Quartalsrekord. Verantwortlich dafür: ein durchschnittlicher realisierter Goldpreis von 3.457 US-Dollar je Unze, deutlich über dem Vorjahresniveau von 2.494 Dollar.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 0,58 US-Dollar und übertraf die Analystenschätzung von 0,57 Dollar. Die Goldproduktion stieg um vier Prozent auf 829.000 Unzen, während die Kupferförderung mit 55.000 Tonnen stabil blieb – trotz geplanter Wartungsarbeiten in der Lumwana-Mine.
Aktionäre profitieren direkt
Barrick lässt die Anleger an dem Erfolg teilhaben: Die Basisdividende wurde um 25 Prozent auf 0,125 US-Dollar je Aktie angehoben. Zusammen mit der Performance-Dividende von 0,05 Dollar erhalten Aktionäre für das dritte Quartal insgesamt 0,175 Dollar pro Anteil.
Zusätzlich stockte das Management das Aktienrückkaufprogramm um 500 Millionen auf insgesamt 1,5 Milliarden Dollar auf. Bis dato hat Barrick bereits Aktien im Wert von rund einer Milliarde Dollar zurückgekauft – das entspricht 2,3 Prozent des gesamten Streubesitzes.
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Strategieschwenk nach Nordamerika
Interim-CEO Mark Hill macht die neue Marschrichtung deutlich: „Unser Fokus liegt künftig klar auf Nordamerika – dort liegt unser nächstes Wachstum.“ Im Zentrum steht das Fourmile-Projekt in Nevada, das sich als eine der bedeutendsten Goldentdeckungen dieses Jahrhunderts entpuppt. Aktuelle Bohrprogramme könnten die Ressourcenbasis bis Ende 2025 verdoppeln.
Der Kurswechsel kommt nicht von ungefähr: In Mali sitzen vier Mitarbeiter des Konzerns weiterhin in Haft, ein Steuerstreit führte zu einer Abschreibung von einer Milliarde Dollar auf das Loulo-Gounkoto-Asset. Barrick reagiert und trennt sich von Nicht-Kernassets: Die Hemlo-Goldmine soll für 1,09 Milliarden Dollar verkauft werden, für Anteile an der Tongon-Mine winken bis zu 305 Millionen Dollar. Insgesamt peilt der Konzern Veräußerungserlöse von rund 2,6 Milliarden Dollar an.
Starke Basis für die Zukunft
Mit einem operativen Cashflow von fünf Milliarden Dollar seit Jahresbeginn und einer Netto-Cash-Position verfügt Barrick über reichlich finanziellen Spielraum. Die Kombination aus Rekord-Cashgenerierung, erhöhten Ausschüttungen und dem strategischen Fokus auf erstklassige nordamerikanische Assets schafft eine solide Ausgangslage – auch für den neuen CEO, dessen Suche nach dem Abgang von Mark Bristow im September noch läuft.
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