Für Barrick Gold spitzt sich die Lage in Mali dramatisch zu: Ein Gericht des westafrikanischen Landes soll über den Antrag der Militärregierung verhandeln, die bedeutende Goldmine Loulo-Gounkoto unter Zwangsverwaltung zu stellen und wiederzueröffnen. Damit erreicht der erbitterte Streit um Steuern und Eigentumsrechte zwischen dem Bergbaukonzern und Mali eine neue Eskalationsstufe. Steht eine operative Zäsur bevor?
Mali zieht die Daumenschrauben an
Der Betrieb des Loulo-Gounkoto-Komplexes, ein Schlüsselprojekt für Barrick Gold, ruht seit Januar. Diese Suspendierung folgte auf die Beschlagnahmung von rund drei Tonnen Gold im Wert von etwa 317 Millionen US-Dollar durch die malische Regierung. Der Vorwurf: Barrick Gold habe seine Steuerpflichten nicht erfüllt. Bereits seit Anfang November letzten Jahres blockierte die Regierung zudem die Goldexporte des Unternehmens. Mali, das mit 20 % an der Mine beteiligt ist, strebt nun die Einsetzung einer neuen Leitung an, um die Mine wieder in Betrieb zu nehmen.
Der Konflikt schwelt bereits seit 2023. Auslöser ist ein neues Bergbaugesetz, das höhere Steuern und einen größeren Anteil des Staates an den Goldminen vorsieht. Barrick Gold erklärte, den Betrieb erst wiederaufnehmen zu können, wenn die Exportbeschränkungen aufgehoben würden. Der Druck erhöhte sich am 17. April, als die Regierung mit der Verhängung einer Zwangsverwaltung drohte, sollte der Betrieb nicht bis zum 20. April wieder aufgenommen werden.
Verhandlungen über eine Absichtserklärung zur Beilegung des Streits laufen Berichten zufolge weiter. Barrick Gold-CEO Mark Bristow deutete Anfang dieses Monats an, dass beide Seiten bereits dreimal kurz vor einer Einigung gestanden hätten. Im Februar gab es Meldungen, Barrick Gold habe eine Vereinbarung zur Zahlung von rund 438 Millionen US-Dollar an die Regierung unterzeichnet – im Gegenzug für die Freilassung inhaftierter Manager und des beschlagnahmten Goldes. Diese Vereinbarung wartet jedoch noch auf die Zustimmung der malischen Regierung.
Die Krise trifft Barrick – trotz glänzender Zahlen
Der Disput in Mali stellt eine erhebliche Herausforderung für Barrick Gold dar. Der Loulo-Gounkoto-Komplex trägt signifikant zur Gesamtproduktion bei. Aufgrund der vorübergehenden Stilllegung hatte das Unternehmen die Mine aus seiner Prognose für 2025 herausgenommen, plante jedoch ab 2026 wieder mit ihr. CEO Mark Bristow bezifferte die monatlichen Kosten für den Erhalt der Mine trotz der Suspendierung auf 15 Millionen US-Dollar.
Trotz dieser regionalen Turbulenzen meldete Barrick Gold einen starken Start ins Geschäftsjahr 2025:
- Der Nettogewinn pro Aktie stieg im ersten Quartal um 59 % auf 0,27 US-Dollar.
- Der bereinigte Nettogewinn pro Aktie sprang um 84 % auf 0,35 US-Dollar.
- Der operative Cashflow erreichte 1,2 Milliarden US-Dollar, was einen freien Cashflow von 375 Millionen US-Dollar ermöglichte.
Diese Entwicklung wurde maßgeblich von einem um 38 % im Jahresvergleich gestiegenen durchschnittlichen Goldpreis getragen, der im ersten Quartal ein Rekordniveau von 2.860 US-Dollar pro Unze erreichte. Barrick Gold erzielte im ersten Quartal einen durchschnittlich realisierten Goldpreis von 2.898 US-Dollar pro Unze, rund 40 % mehr als im Vorjahresquartal. Die Goldproduktion lag mit 758.000 Unzen am oberen Ende der Prognosespanne.
Goldsektor im Höhenflug
Der breitere Goldminensektor erlebte im ersten Quartal 2025 einen Boom, hauptsächlich getrieben von Rekordgoldpreisen. Anhaltender Inflationsdruck, verschärfte geopolitische Faktoren und verstärkte Käufe durch Zentralbanken befeuerten diesen Anstieg. Die Kapitalzuflüsse institutioneller Anleger in Gold stiegen laut dem Q1 2025 Marktbericht des World Gold Council um 42 % im Vergleich zum Vorjahr.
Dieses günstige makroökonomische Umfeld führte zu einer erheblichen Margenausweitung im gesamten Sektor. Die meisten großen Minenbetreiber konnten trotz des Inflationsdrucks den Anstieg ihrer Gesamtförderkosten (AISC) auf moderate 1-5 % begrenzen. Dies resultierte für viele Goldproduzenten in rekordverdächtigen Gewinnen und freiem Cashflow im ersten Quartal.
Was bedeutet diese Eskalation in Mali für die zukünftige Produktion von Barrick Gold und seine Stellung in der globalen Goldminenindustrie?
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