BASF stemmt sich gegen die Energiekrise – mit einem strategischen Paukenschlag. Der Chemieriese sichert sich langfristig norwegisches Erdgas und entschärft damit eines seiner größten Risiken. Doch kann der Deal die düstere Jahresprognose vergessen machen?
Gas-Pakt mit Equinor: Sicherheit statt Spotmarkt-Chaos
In einem klaren Schachzug hat BASF seine Energieversorgung für die nächsten zehn Jahre abgesichert. Der Vertrag mit dem norwegischen Energiekonzern Equinor liefert ab Oktober 2025 bis zu 23 Terawattstunden Erdgas jährlich – genug, um einen wesentlichen Teil des europäischen Bedarfs zu decken.
Die Eckdaten des Deals:
- Partner: Equinor, Norwegens staatlicher Energiechampion
- Laufzeit: 10 Jahre ab 1. Oktober 2025
- Volumen: 2 Mrd. Kubikmeter jährlich
- Bonus: Geringere Emissionen bei Förderung und Transport
„Das ist strategisches Risikomanagement auf höchstem Niveau“, kommentiert ein Marktbeobachter. BASF entkoppelt sich damit von den Preisschwankungen kurzfristiger Spotmärkte – ein entscheidender Vorteil in volatilen Zeiten.
Schatten über dem Licht: Die Prognosebremse
Doch der Deal kommt nicht ohne Makel. Erst vor kurzem musste der Ludwigshafener Konzern seine Jahresziele deutlich nach unten schrauben:
- Das bereinigte EBITDA-Erwartung liegt nun bei 7,3 bis 7,7 Mrd. Euro (vorher: 8,0 bis 8,4 Mrd.)
- Gründe: Schwache globale Nachfrage und anhaltende geopolitische Spannungen
„Die Gas-Sicherheit ist ein wichtiger Schritt, aber kein Allheilmittel“, warnt ein Branchenkenner. Die strukturellen Herausforderungen der Chemieindustrie – von Überkapazitäten bis zum Konjunkturabschwung – bleiben bestehen.
Marktreaktion: Kurzfristiger Befreiungsschlag
Die Börse honoriert den strategischen Coup dennoch. Am Freitag gehörte die BASF-Aktie zu den Gewinnern im DAX, auch wenn sie mit 42,46 Euro noch deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 53,98 Euro notiert.
Interessant: Der Relative Strength Index (RSI) von 73,4 signalisiert kurzfristige Überhitzung – könnte also eine kleine Korrektur anstehen. Doch langfristig zeigt der Chart eine klare Botschaft: Seit dem April-Tief bei 39,76 Euro hat der Titel bereits 6,8% zugelegt.
Fazit: Stabiler Rückenwind – aber kein Rückenwind
BASF zeigt mit dem Equinor-Deal, dass es seine Schicksalsfrage Energieversorgung aktiv angeht. Doch die eigentliche Bewährungsprobe steht noch aus: Kann der Konzern die operativen Herausforderungen meistern und die neue Planungssicherheit in profitables Wachstum ummünzen? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.
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