Milliarden versenkt oder strategischer Geniestreich? Während BASF operativ kämpft und Analysten skeptisch bleiben, nimmt der Konzern ausgerechnet jetzt sein umstrittenes Mammutprojekt in China in Betrieb. Der neue Verbundstandort in Zhanjiang soll die Weichen für die Zukunft stellen – doch kann ein einzelnes Werk die fundamentalen Probleme des Chemiegiganten wirklich lösen?
Verbundstandort Zhanjiang geht ans Netz
Der Ludwigshafener Konzern hat die schrittweise Inbetriebnahme seines milliardenschweren Standorts in Zhanjiang gestartet. Das Management begründet den Schritt unmissverständlich: Der chinesische Wachstumsmarkt sei unverzichtbar für die künftige Geschäftsentwicklung. Die Anleger reagieren zunächst positiv – die Aktie legt im XETRA-Handel zeitweise um 1,3 Prozent zu.
Die Eckpunkte der China-Offensive:
- Milliardenschwerer Verbundstandort in strategisch zentraler Wirtschaftsregion
- Stärkung des Kerngeschäfts im weltgrößten Chemiemarkt
- Langfristige Positionierung trotz aktueller Schwäche
Operative Realität: Die Zahlen lügen nicht
Doch hinter der strategischen Offensive verbirgt sich eine ernüchternde operative Realität. Die Quartalszahlen vom Oktober offenbaren das ganze Ausmaß der Herausforderungen. Schwache Nachfrage in zahlreichen Branchen und Regionen hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz.
Die Zahlen für das dritte Quartal 2025 im Überblick:
- Umsatz: 14,33 Milliarden Euro (Vorjahr: 15,74 Milliarden Euro)
- Gewinn je Aktie: 0,19 Euro (Vorjahr: 0,32 Euro)
- EBITDA: Rückläufig, aber über Analystenerwartungen
Die Einbußen beim Gewinn je Aktie fallen besonders ins Gewicht – ein Rückgang um rund 40 Prozent im Jahresvergleich signalisiert massiven Margendruck.
Zwischen Rückkauf und Rating-Frust
BASF versucht gegenzusteuern. Im November startete der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1,5 Milliarden Euro, das bis Juni 2026 laufen soll. Ein klares Signal an den Markt: Das Management glaubt an die eigene Aktie.
Doch die Experten bleiben reserviert. JPMorgan hält an der „Underweight“-Einstufung fest und verweist auf anhaltenden Preis- und Margendruck in den Kerngeschäften. Die Botschaft: Selbst strategische Großprojekte ändern nichts an den strukturellen Problemen des Chemiesektors.
Kann der China-Standort mittelfristig zum Kurstreiber werden? Oder versinken weitere Milliarden in einem Markt, der seine besten Wachstumsjahre bereits hinter sich hat? Die Anleger stehen vor einer Geduldsprobe – die Weichen sind gestellt, doch der Erfolg liegt noch in weiter Ferne.
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