Der Chemiekonzern BASF könnte vor dem größten Konzernumbau seit Jahren stehen. Spekulationen über den Verkauf des milliardenschweren Lackgeschäfts sorgen für Aufregung unter Anlegern – und treiben die Aktie an. Doch was steckt wirklich hinter den Gerüchten um eine strategische Kehrtwende? Und warum reagieren Analysten so uneinheitlich auf die Pläne aus Ludwigshafen?
Verkauf der Coatings-Sparte im Gespräch
Die Gerüchteküche brodelt: Laut Bloomberg-Berichten prüft BASF den Verkauf seiner Coatings-Division. Ein solcher Schritt wäre mehr als nur Portfoliobereinigung – er würde eine fundamentale Neuausrichtung des Traditionskonzerns bedeuten.
Das Lackgeschäft gehört zu den etablierten Säulen des Chemiegiganten. Ein Verkauf könnte erhebliche Mittel freisetzen und BASF die Möglichkeit geben, sich auf profitablere Bereiche zu konzentrieren. Die Nachricht allein reichte aus, um die Aktie am Freitag zu den stärkeren Werten im DAX zu machen.
Geteilte Meinungen bei den Experten
Während die Verkaufsfantasie die Kurse antreibt, zeigen sich Analysten weniger euphoric:
Die Optimisten:
- Goldman Sachs hält an der Kaufempfehlung fest, senkte das Kursziel jedoch leicht von 55 auf 54 Euro
- Grundsätzliches Vertrauen in die Strategie bleibt bestehen
Die Skeptiker:
- Jefferies verharrt bei "Hold" mit einem Kursziel von 47 Euro
- Abwartende Haltung gegenüber den strategischen Plänen
Die reduzierten Kursziele spiegeln wider, dass auch die Befürworter kurzfristige Herausforderungen sehen.
Richtungsentscheidung steht bevor
Für BASF-Anleger stellt sich nun die entscheidende Frage: Überwiegen die Chancen einer Portfoliobereinigung oder die operativen Risiken im schwierigen Chemieumfeld? Die positive Marktreaktion deutet darauf hin, dass Investoren eine strategische Neuausrichtung begrüßen würden.
Entscheidend wird nun sein, ob und wie schnell der Konzern Klarheit über seine Pläne schafft. Solange die Verkaufsgerüchte unbestätigt bleiben, dürfte die Aktie in einem Spannungsfeld zwischen Spekulationsfantasie und fundamentaler Bewertung gefangen sein.
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