Die BASF-Aktie verblüfft am Montag mit einem deutlichen Kursanstieg, obwohl das Umfeld für Chemiekonzerne weiterhin schwierig bleibt. Ein paradoxes Signal oder bereitet sich hier ein Befreiungsschlag vor?
Der Ludwigshafener Konzern hatte bereits seine Jahresprognosen gekappt – ein Schritt, dem in den vergangenen Wochen weitere Branchenkollegen folgten. Zuletzt kappte Wacker Chemie am Freitag den Ausblick, nachdem zuvor schon Covestro und Fuchs ähnliche Schritte gegangen waren. Der Stoxx Europe 600 Chemicals fiel dadurch auf das April-Niveau zurück und büßte binnen fünf Wochen rund 8 Prozent ein.
Milliardenverkauf in der finalen Phase
Während die operativen Herausforderungen bleiben, nimmt ein entscheidender Portfolioumbau Fahrt auf. Das Beschichtungsgeschäft steht kurz vor dem Verkauf – mehrere Interessenten wurden im August zur zweiten Bieterrunde eingeladen. Der Geschäftsbereich wird derzeit mit mindestens 6,0 Milliarden Euro bewertet.
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Zu den verbliebenen Bietern zählen namhafte Private-Equity-Gesellschaften wie Carlyle Group, KPS Capital Partners und Lone Star Funds sowie Platinum. Eine Entscheidung dürfte in den kommenden Wochen fallen und könnte dem schwer geprüften Konzern finanziellen Spielraum verschaffen.
Markt ignoriert negative Nachrichten
Bemerkenswert ist die Reaktion der Aktie: Trotz der anhaltend schwierigen Branchenlage zeigt das Papier Stärke. Während Konkurrenten wie Akzo Nobel nach enttäuschenden Quartalszahlen um mehr als 5 Prozent einbrachen und auf das tiefste Niveau seit Mai fielen, stemmt sich die BASF-Aktie gegen den Trend.
Diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass der Markt bereits das Schlimmste eingepreist hat oder dem geplanten Portfolioumbau mehr Bedeutung beimisst als den kurzfristigen operativen Schwierigkeiten. Der Verkaufserlös aus dem Beschichtungsgeschäft würde dem Konzern deutlich mehr strategische Flexibilität geben.
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