Der Ludwigshafener Chemiekonzern fährt derzeit zweigleisig – und überrascht damit die Märkte: Während BASF einerseits Milliarden an die Aktionäre zurückgibt, investiert das Unternehmen gleichzeitig massiv in innovative Zukunftstechnologien. Kann diese aggressive Doppelstrategie die zuletzt schwächelnde Aktie wieder auf Kurs bringen? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Der Chemiegigant spielt ein gewagtes Spiel zwischen Shareholder-Verwöhnung und Technologie-Offensive.
€1,5 Milliarden-Programm: BASF drückt aufs Tempo
Der Paukenschlag kam im November 2025: BASF startete sein massives Aktienrückkaufprogramm – und zwar deutlich früher als ursprünglich geplant. Bis Juni 2026 will der Konzern bis zu €1,5 Milliarden in eigene Aktien investieren. Das ist aber erst der Anfang: Bis 2028 sollen insgesamt €4 Milliarden in den Rückkauf fließen.
Die Eckdaten im Überblick:
• Volumen Phase 1: €1,5 Milliarden bis Juni 2026
• Gesamtprogramm: €4 Milliarden bis 2028
• Zeitplan: Vorgezogen aus 2027
• Finanzierung: Erlöse aus Portfolioverkäufen
• Verwendung: Alle zurückgekauften Aktien werden eingezogen
Die vorzeitige Umsetzung sendet ein klares Signal: BASF hat mehr Cashflow generiert als erwartet und will diesen direkt an die Aktionäre weitergeben. Gleichzeitig bleibt die Dividendenstrategie unangetastet – mindestens €2,25 je Aktie sind fest eingeplant, was einer attraktiven Rendite von 5,26% entspricht.
Cavipor®: Tonschaum als Game-Changer?
Doch BASF schüttet nicht nur aus – der Konzern investiert parallel in bahnbrechende Innovationen. Das jüngste Beispiel: Cavipor®, ein revolutionärer Tonschaum für die Gebäudedämmung. Was nach einer Nischen-Innovation klingt, könnte sich als Volltreffer erweisen.
Die mineralische Dämmung punktet mit beeindruckenden Eigenschaften: nicht brennbar, wasserabweisend, dampfdurchlässig – und dabei staubfrei sowie faserfrei in der Verarbeitung. Bereits 2.000 Gebäude in Europa wurden mit dem Material gedämmt, die Nachfrage steigt kontinuierlich.
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Der Clou: Cavipor® zielt genau auf den Megatrend energieeffiziente Sanierung ab. Mit Millionen sanierungsbedürftigen Bestandsgebäuden in Europa könnte BASF hier einen lukrativen Wachstumsmarkt erschlossen haben.
Agrargeschäft: 0% Finanzierung als Kundenbindung
Im Agricultural Solutions-Segment setzt BASF auf eine clevere Kundenstrategie: 0% Finanzierung für Landwirte bis März 2026. Das 2026 Grower Finance Program umfasst Pflanzenschutzmittel, Saatgutbehandlung und Saatgut.
Die Botschaft ist klar: In wirtschaftlich angespannten Zeiten will BASF Marktanteile sichern und Kundenloyalität aufbauen. Eine defensive Strategie? Vielleicht. Aber eine, die funktioniert.
Zahlen überzeugen – trotz schwachem Umfeld
Die Q3 2025-Ergebnisse fielen besser aus als befürchtet. Mit einem EBITDA von €1,54 Milliarden übertraf BASF die Analystenschätzungen leicht, auch wenn das Ergebnis 4,8% unter dem Vorjahreswert lag. Höhere Absatzvolumen kompensierten Preisdruck und negative Währungseffekte teilweise.
Der bestätigte Gesamtjahres-Ausblick von €6,7-7,1 Milliarden EBITDA zeigt: BASF navigiert geschickt durch schwieriges Fahrwasser.
Ist die Aktie jetzt ein Kauf?
Bei einem aktuellen Kurs von 41,99 Euro notiert die BASF-Aktie rund 22% unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Analysten sehen im Schnitt ein Kursziel von €49,42 – das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 15%. Mit 11 Kaufempfehlungen gegen nur 5 Verkaufsratings zeigt sich die Analystengemeinde optimistisch.
Die Strategie ist ambitioniert: BASF will gleichzeitig Kapital an Aktionäre zurückgeben und in Zukunftsmärkte investieren. Ob dieser Spagat gelingt, hängt von der weiteren Geschäftsentwicklung ab. Eines ist jedoch klar: Mit der aggressiven Doppelstrategie hat der Chemiekonzern die Aufmerksamkeit des Marktes zurückerobert.
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