Die Bayer-Aktie klettert weiter – doch ausgerechnet jetzt heben Analysten ihre Kursziele an und bleiben trotzdem auf Distanz. Während der Titel seit Jahresbeginn um 87 Prozent zugelegt hat, warnen Experten vor einer Überhitzung der Bewertung. Der Grund: Die Hoffnung auf ein Ende der Glyphosat-Klagen treibt die Notierung in Regionen, die fundamental schwer zu rechtfertigen sind.
Die Fakten im Überblick:
- Performance seit Jahresanfang: +84%
- Aktuelles KGV (Basis 2027): 18 – deutlich über Branchenschnitt von 14
- Berenberg hebt Kursziel auf 41 Euro – Rating bleibt „Hold“
- AlphaValue erhöht auf 36,80 Euro bei „Reduce“-Einstufung
- USA-Umsatzanteil: rund 30 Prozent des Konzerngeschäfts
Kursziele steigen – Skepsis bleibt
Berenberg hat das Kursziel von 30,40 auf 41 Euro angehoben, empfiehlt aber weiterhin zu halten. AlphaValue/Baader Europe korrigierte die Gewinnschätzungen für 2025 und 2026 um 36 beziehungsweise 25 Prozent nach oben – und rät dennoch zum Verkauf. Die Begründung: Bayer wird mit dem 18-fachen der erwarteten Gewinne für 2027 gehandelt, während Wettbewerber nur das 14-fache kosten.
Einzig Morningstar sieht mit einem fairen Wert von knapp 69 Euro deutlich mehr Potenzial. Die Kluft zwischen den Einschätzungen verdeutlicht: Die Rally basiert weniger auf operativen Fortschritten als auf der Wette, dass die neue US-Regierung den Glyphosat-Streit entschärft.
Politische Hoffnung als Kurstreiber
Der spektakuläre Anstieg fußt auf Spekulationen rund um die kommende Trump-Administration. Marktbeobachter setzen darauf, dass der designierte Solicitor General die milliardenschweren Roundup-Klagen begrenzen könnte. Die Rückstellungen summieren sich auf über zehn Milliarden US-Dollar – eine Entlastung würde die Bilanz massiv aufhellen.
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Doch das US-Geschäft birgt auch Risiken: Bayer generiert dort 30 Prozent seines Umsatzes, bei Medikamentenpreisen, die oft das Dreifache des globalen Niveaus betragen. Sollte Washington Preissenkungen durchsetzen, träfe das den Konzern empfindlich.
Operative Lichtblicke in Pharma und Agrar
Abseits der juristischen Schauplätze meldet Bayer Fortschritte. Die Pharma-Pipeline lieferte positive Studiendaten zu Gadoquatrane bei Kindern, während Lynkuet die EU-Zulassung für Hitzewallungen-Behandlung erhielt. Im Agrarbereich steht eine weitere Meilensteinzahlung an MustGrow Biologics bevor – Teil der Partnerschaft für nachhaltige Pflanzenschutzlösungen in Europa, Nahost und Afrika.
Diese Entwicklungen stützen das operative Geschäft, ändern aber nichts daran, dass die aktuelle Bewertung primär von Washington abhängt. Analysten stufen mehrheitlich auf „Hold“ – nur 43 Prozent empfehlen einen Kauf. Die Botschaft ist klar: Wer jetzt einsteigt, spekuliert auf politische Entscheidungen, nicht auf fundamentale Stärke.
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