Der Pharmakonzern aus Leverkusen meldet einen strategischen Coup: Die EU-Behörden haben grünes Licht für Lynkuet gegeben – ein Menopause-Medikament, das einen Milliardenmarkt erschließen könnte. Doch kann dieser Erfolg die massiven Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten und schwächelnde Geschäftsbereiche wirklich ausgleichen?
1,2 Milliarden potenzielle Patientinnen im Visier
Die EU-Zulassung von Lynkuet (Elinzanetant) markiert einen entscheidenden Schritt für Bayer. Das Medikament behandelt mittelschwere bis schwere Hitzewallungen – ein Problem, das bis zu 80% aller Frauen in den Wechseljahren betrifft. Die Zahlen sprechen für sich:
• Weltweiter Markt: 1,2 Milliarden Frauen werden bis 2030 die Wechseljahre erleben
• Zulassungen bereits erteilt: Australien, Kanada, Großbritannien, USA, Schweiz
• Zusätzliche Indikation: Behandlung von Beschwerden bei Brustkrebs-Hormontherapie
Die EU-Zulassung erweitert die Marktreichweite erheblich und könnte sich als wichtiger Umsatztreiber erweisen. Während Consumer Health schwächelt, baut Bayer hier systematisch ein neues Standbein auf.
Solide Quartalszahlen trotz Gegenwind
Die jüngsten Q3-Zahlen zeigen ein gespaltenes Bild. Das EBITDA vor Sondereinflüssen legte um satte 20,8% auf 1,51 Milliarden Euro zu – getragen vor allem durch die starke Crop Science-Sparte. Der Konzernumsatz kletterte währungsbereinigt um 0,9% auf 9,66 Milliarden Euro.
Doch die Schatten sind lang:
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• Consumer Health: Kämpft mit schwachem US- und China-Geschäft, Wachstumsprognose auf -1% bis +1% gesenkt
• Pharmaceuticals: Umsätze stagnieren, Ergebnis unter Druck
• Sonderbelastungen: 3,5 bis 4,0 Milliarden Euro durch Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierung
Kann Bayer die selbstgesteckten Jahresziele von 46 bis 48 Milliarden Euro Umsatz trotzdem erreichen?
Führungswechsel soll Transformation beschleunigen
Mit Dr. Judith Hartmann holt sich Bayer eine erfahrene Finanzexpertin an Bord. Die künftige CFO bringt internationale Expertise als ehemalige CFO von ENGIE und Bertelsmann mit. Ab März 2026 verstärkt sie den Vorstand, im Juni übernimmt sie dann das Ruder von Wolfgang Nickl.
Die Personalie signalisiert: Bayer meint es ernst mit dem Umbau. Hartmanns Erfahrung in komplexen Transformationsprozessen könnte entscheidend sein, um die belasteten Geschäftsbereiche wieder auf Kurs zu bringen.
Strategische Weichenstellungen zahlen sich aus
Neben Lynkuet setzt Bayer auf weitere Pipeline-Verstärker. Die Kooperation mit Cytokinetics für das Herz-Kreislauf-Medikament Aficamten in Japan zeigt die Strategie: Lizenzvereinbarungen mit begrenztem Risiko, aber hohem Potenzial. Bis zu 630 Millionen Euro an Meilensteinzahlungen sind möglich.
Die Diversifizierung des Pharma-Portfolios trägt erste Früchte. Während die Altlasten – allen voran die Glyphosat-Klagen – weiter belasten, positioniert sich Bayer schrittweise für die Zukunft. Der RSI von 19,6 deutet auf eine technisch überverkaufte Situation hin. Ob die strategischen Weichenstellungen ausreichen, um das Vertrauen der Anleger nachhaltig zurückzugewinnen, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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