Bayer-Aktionäre erleben derzeit ein Wechselbad der Gefühle: Einerseits überraschte der Konzern mit Quartalszahlen, die besser ausfielen als von vielen Analysten befürchtet. Andererseits lasten die altbekannten Probleme rund um Glyphosat und ein schwächelndes Agrargeschäft schwer auf dem Aktienkurs. Verschärft wird die Lage durch neue politische Gerüchte aus den USA. Reicht die Stärke der Pharmasparte, um das Ruder herumzureißen?
Pharmasparte glänzt, doch Sorgen bleiben
Für eine positive Überraschung sorgten die jüngsten Zahlen zum ersten Quartal 2025. Zwar sank der Umsatz leicht auf 13,74 Milliarden Euro, doch das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) übertraf mit 4,09 Milliarden Euro die Erwartungen. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung war das Pharmageschäft, das mit zweistelligem Wachstum bei neuen Präparaten glänzte. "Ein wichtiger Lichtblick", wie es in Marktkreisen heißt, der jedoch die tiefgreifenden Probleme nicht kaschieren kann.
Agrargeschäft und Glyphosat: Die unendliche Geschichte?
Weniger rosig sieht es in der Agrarsparte aus. Sie kämpft weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld und dem zunehmenden Druck durch Generikahersteller, vor allem aus Asien. Das größte Damoklesschwert bleiben jedoch die Milliardenrisiken aus den Glyphosat-Klagen in den USA. Eine mit Spannung erwartete Entscheidung des US-Supreme-Courts im Juni könnte zwar Klarheit bringen, birgt aber gleichzeitig erhebliche Unsicherheiten.
Zusätzliche Unruhe stifteten jüngst Berichte über eine mögliche Neubewertung von Glyphosat durch den unabhängigen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Jr. Obwohl der Bericht erst für den 22. Mai angekündigt ist, reagierten die Märkte prompt nervös – ein Vorgeschmack auf die anhaltende Sensibilität des Themas. Bayer selbst betont weiterhin die Sicherheit von Glyphosat und verweist auf die Einschätzung der US-Umweltschutzbehörde EPA. Doch die Frage bleibt: Wie lange kann sich der Konzern gegen den politischen und öffentlichen Druck stemmen?
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Konzern im Umbau: Sparmaßnahmen und Kapitalhunger
Um den zahlreichen Herausforderungen zu begegnen, hat Konzernchef Bill Anderson einen strikten Sparkurs eingeschlagen.
Die Restrukturierung umfasst unter anderem:
- Die Streichung von weltweit 2.000 Stellen.
- Die Optimierung von Fertigungsstandorten, inklusive der erstmaligen Aufgabe eines deutschen Produktionsstandortes.
- Einsparziele von über einer Milliarde Euro jährlich im Agrarbereich bis 2029.
Darüber hinaus sicherte sich der Vorstand auf der Hauptversammlung die Option für eine Kapitalerhöhung von bis zu 8,4 Milliarden Euro. Ein Schritt, der zwar als Vorsichtsmaßnahme für den "Ernstfall" dient, aber gleichzeitig das Risiko einer Verwässerung für Altaktionäre birgt. Auch am Immobilienportfolio wird gefeilt: Mit dem Verkauf von Wohnimmobilien und dem Erwerb von Gewerbeflächen in Wuppertal will sich Bayer weiter fokussieren.
Ausblick: Volatilität dürfte anhalten
Die Bayer-Aktie spiegelt die Zerrissenheit der Anleger wider. Nach einem kurzzeitigen Anstieg nach den Quartalszahlen gab der Kurs wieder nach. Aktuell notiert das Papier bei 22,84 Euro und konnte heute zwar um 2,63% zulegen, doch auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Minus von über 22%. Die hohe Volatilität von rund 49% unterstreicht die Nervosität. Die entscheidenden Weichenstellungen stehen noch bevor: Der Ausgang der Glyphosat-Verfahren, der Erfolg der Restrukturierung und die nachhaltige Dynamik im Pharmasektor werden über Wohl und Wehe der Aktie entscheiden.
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