Ist das der lang ersehnte Befreiungsschlag im scheinbar endlosen Glyphosat-Drama? Jahrelang litten Anleger unter der Last der juristischen Risiken, doch eine überraschende Nachricht aus Washington hat das Blatt nun gewendet. Während der Kurs förmlich explodiert, stellt sich die entscheidende Frage: Ist das die endgültige Wende für den gebeutelten Konzern?
Der Gamechanger aus Washington
Verantwortlich für die plötzliche Kursexplosion ist eine entscheidende Weichenstellung durch die US-Regierung. Der US-Solicitor General, D. John Sauer, hat dem Supreme Court offiziell empfohlen, die Berufung von Bayer im Fall Durnell anzunehmen.
Die juristische Brisanz liegt im Detail: Die US-Regierung stützt die Kernverteidigung des Leverkusener Konzerns. Das Argument lautet „Preemption“ – Bundesrecht bricht Landesrecht. Da die US-Umweltbehörde EPA Glyphosat als nicht krebserregend einstuft und Warnhinweise sogar untersagt, dürften Einzelstaaten eigentlich keine Klagen wegen fehlender Warnungen zulassen. Sollte das oberste Gericht dieser Logik folgen, würde dies zehntausenden noch anhängigen Klagen den Boden unter den Füßen wegziehen.
Bullen übernehmen das Ruder
Die Reaktion der Finanzmärkte fiel heftig aus. Anleger, die lange Zeit einen Bogen um das Papier machten, griffen panikartig zu. Die Aktie schoss gestern auf einen Schlusskurs von 33,94 Euro und markierte damit ein neues 52-Wochen-Hoch.
Diese Bewegung ist mehr als nur ein kurzes Strohfeuer. Mit einem phänomenalen Anstieg von rund 76 % seit Jahresanfang hat sich der Titel aus dem Tabellenkeller zurückgekämpft und wichtige charttechnische Widerstände pulverisiert. Das hohe Handelsvolumen deutet darauf hin, dass nun auch institutionelle Investoren („Big Money“) auf eine fundamentale Neubewertung wetten.
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Goldman Sachs sieht „Formsache“
Wie massiv die Auswirkungen sein könnten, zeigt der Blick auf die Reaktionen der großen Investmenthäuser. Die Analysten mussten ihre Modelle über Nacht anpassen:
- Goldman Sachs: Analyst James Quigley erhöhte das Kursziel sofort auf 38,50 Euro. Er betrachtet die Annahme des Falls durch den Supreme Court nach der Empfehlung der Regierung fast schon als „Formsache“.
- Jefferies: Die Experten verweisen auf das finanzielle Potenzial. Rückstellungen in Höhe von über 6 Euro je Aktie könnten bei einem positiven Urteil plötzlich frei werden.
- JPMorgan: Hier bleibt man vorsichtiger. Mit einem Kursziel von 25 Euro warnt die Bank vor überzogener Euphorie, erkennt den Schritt aber als wichtiges Signal zur Risikominimierung an.
Der Fahrplan bis zum Sommer 2026
Trotz der Feierstimmung an der Börse ist der Rechtsstreit noch nicht final beendet. Der Brief des Solicitor General ist eine gewichtige Empfehlung, aber kein Urteil. Folgt der Supreme Court – was historisch gesehen sehr oft passiert – dem Rat, würde der Fall im Frühjahr verhandelt. Eine endgültige Entscheidung fiele dann voraussichtlich bis Juni 2026.
Für Anleger bedeutet das: Das Chance-Risiko-Verhältnis ist so attraktiv wie seit Jahren nicht mehr, doch das letzte juristische Restrisiko bleibt bis zum Sommer bestehen. Die Tür zur Freiheit steht für Bayer nun jedoch sperrangelweit offen.
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