Ein Wochenende der Extreme für Bayer: Während die Pharmasparte mit einer bahnbrechenden Zulassungsempfehlung für das potenzielle Blockbuster-Medikament Elinzanetant auftrumpft, schlägt die Ratingagentur S&P Global Alarm und senkt den Kreditausblick auf „negativ“. Selten wurde der bittere Spagat des Leverkusener Konzerns zwischen Innovationskraft und finanzieller Belastung so deutlich sichtbar. Welche Nachricht wird am Ende das Rennen machen?
Pharma-Coup gegen Rating-Schock
Die Europäische Arzneimittelagentur empfahl am Freitag die Zulassung von Elinzanetant zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Für Bayer ist das ein Geschenk des Himmels – das Medikament gilt als heißer Kandidat für Milliardenumsätze. Da die Europäische Kommission den Empfehlungen des zuständigen Ausschusses CHMP normalerweise folgt, steht die formale Zulassung in den kommenden Monaten praktisch fest.
Doch die Freude währte kurz. Quasi zeitgleich ließ S&P Global die Bombe platzen: Kreditausblick auf „negativ“ gesenkt. Die Begründung? Wachsende Rückstellungen für die Glyphosat-Rechtsrisiken und schwächere Finanzkennzahlen. Ein deutliches Signal, dass die Bonitätswächter an der Kreditwürdigkeit des Konzerns zweifeln.
Monsanto-Fluch überschattet Pharma-Glück
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
- Elinzanetant erhält Zulassungsempfehlung der EMA
- Potenzial für Milliardenumsätze im Wechseljahres-Markt
- S&P senkt Kreditausblick für BBB-Rating auf „negativ“
- Glyphosat-Altlasten belasten weiterhin die Bilanz
- Dividendenkürzung bereits angekündigt
Die bitteren Früchte der Monsanto-Übernahme vergiften weiterhin jede positive Nachricht. Was als strategischer Coup gedacht war, entpuppt sich als Dauerbelastung. Während Konkurrenten ihre Ressourcen voll in Forschung und Entwicklung stecken können, muss Bayer Milliarden für Rechtsstreitigkeiten aufwenden.
Kann ein Medikament den Konzern retten?
Die Ironie ist perfekt: Ausgerechnet an jenem Tag, an dem sich ein potenzieller Befreiungsschlag andeutet, kommt die nächste Warnung der Finanzwelt. Elinzanetant könnte theoretisch genau das werden, was Bayer so dringend braucht – ein echter Blockbuster, der die Kassen füllt.
Doch reicht das? Die Ratingagentur macht unmissverständlich klar: Die bisherigen Maßnahmen zur Schuldenreduktion genügen nicht. Selbst die bereits angekündigte drastische Dividendenkürzung scheint die Sorgen nicht zu zerstreuen.
Mit einem Jahresplus von über 42 Prozent lief es für die Bayer-Aktie zuletzt eigentlich ganz ordentlich. Doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von rund 30 Euro zeigt: Die Skepsis der Anleger sitzt tief.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Innovationskraft der Pharmasparte stark genug ist, um die Monsanto-Hypothek endlich abzuschütteln – oder ob der Konzern weiter zwischen Hoffnung und Realität gefangen bleibt.
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