Bayer setzt seine operative Aufholjagd fort und liefert Anlegern kurz vor Jahresende positive Nachrichten aus der Pharma-Sparte. Der Leverkusener Konzern hat in Japan eine entscheidende Zulassungserweiterung für seinen Hoffnungsträger Kerendia erhalten. Dieser regulatorische Erfolg stärkt die Position des Unternehmens in einem der wichtigsten Pharmamärkte der Welt und untermauert die Wachstumsstrategie abseits des auslaufenden Blockbusters Xarelto.
Die Fakten im Überblick:
- Zulassung: Das japanische Gesundheitsministerium erlaubt Kerendia nun auch bei chronischer Herzinsuffizienz.
- Marktgröße: Rund 1,2 Millionen Menschen in Japan leiden an Herzschwäche; die Erweiterung deckt etwa 60 Prozent davon ab.
- Kursentwicklung: Die Aktie notiert mit 35,48 Euro in Schlagdistanz zum Jahreshoch.
- Basis: Die Entscheidung fußt auf den positiven Daten der Phase-III-Studie FINEARTS-HF.
Marktpotenzial in Asien
Das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales (MHLW) genehmigte am gestrigen Montag den Wirkstoff Finerenon (Handelsname Kerendia) zur Behandlung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und einer linksventrikulären Ejektionsfraktion von 40 Prozent oder höher. Diese Gruppe hatte bisher nur begrenzten Zugang zu leitliniengerechten Therapien.
Für Bayer ist dies mehr als nur eine formale Genehmigung. Japanische Fachgesellschaften haben Finerenon bereits als einzigen Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (MRA) mit einer Klasse-IIa-Empfehlung in ihre Leitlinien aufgenommen. Christine Roth, Executive Vice President bei Bayer Pharmaceuticals, betonte, dass die Zulassung eine wesentliche Lücke in der Versorgung schließe, da diese Patienten oft von hohen Hospitalisierungsraten betroffen sind.
Wichtiger Baustein für die Pipeline
Strategisch kommt der Erfolg zur richtigen Zeit. Bayer muss perspektivisch die wegbrechenden Umsätze des Blutverdünners Xarelto kompensieren, dessen Patentschutz ausläuft. Kerendia gilt neben dem Krebsmedikament Nubeqa als zentraler Pfeiler, um diese Lücke zu füllen.
Die wissenschaftliche Evidenz durch die FINEARTS-HF-Studie, die eine signifikante Reduktion von kardiovaskulären Todesfällen und Herzinsuffizienz-Ereignissen zeigte, liefert hierfür die notwendige Basis. Die Indikationserweiterung war zuvor bereits in den USA geglückt, während entsprechende Anträge in der EU und China noch geprüft werden.
Die Rallye geht weiter
An der Börse wird die operative Stabilisierung honoriert. Nach einem schwierigen Vorjahr hat sich das Papier beeindruckend zurückgekämpft. Mit einem Zuwachs von rund 84 Prozent seit Jahresanfang gehört der Titel zu den starken Performern im DAX. Der gestrige Schlusskurs von 35,48 Euro liegt nur knapp unter dem jüngsten 52-Wochen-Hoch von 36,75 Euro.
Besonders der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von über 30 Prozent signalisiert einen robusten mittelfristigen Aufwärtstrend. Marktteilnehmer werten die Nachrichtenlage als Bestätigung, dass die Transformation der Pharma-Pipeline voranschreitet.
Für Anleger richtet sich der Blick nun auf die kommenden Monate. Neben den ausstehenden Zulassungsentscheidungen in Europa und China werden vor allem die für Februar 2026 erwarteten Jahresergebnisse zeigen müssen, ob sich die regulatorischen Erfolge auch in den Geschäftszahlen niederschlagen.
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