Die BayWa kämpft ums Überleben. Während der Umsatz um fast ein Viertel einbricht, hängt die gesamte Sanierung am seidenen Faden: dem Verkauf der Agrarhandelstochter Cefetra. Scheitert der Deal, droht das Zeitfenster zur Entschuldung sich zu schließen.
Frontalangriff auf die Bilanz: Minus 22 Prozent
Die Neunmonatszahlen Ende November offenbarten das ganze Ausmaß der Krise. Der Konzernumsatz stürzte von 12,3 auf 9,6 Milliarden Euro ab – ein Minus von 22 Prozent. Verantwortlich dafür:
- RWA-Exit: Der Verkauf der Beteiligung an Raiffeisen Ware Austria verursachte mehr als die Hälfte des Schwunds
- Preisverfall: Sinkende Agrarpreise drückten das operative Geschäft
- Bauflaute: Die schwache Baukonjunktur belastete zusätzlich
Ein Lichtblick: Die Sanierungsmaßnahmen wirken schneller als geplant. Mit 120 Millionen Euro EBITDA-Effekt übertraf das Management die Zielmarke von 85 Millionen Euro deutlich.
Cefetra-Poker: 600 Millionen Euro oder Scheitern?
Jetzt kommt die Bewährungsprobe. Der Verkauf der Agrarhandelstochter Cefetra soll rund 600 Millionen Euro in die Kassen spülen – unverzichtbar, um die drückende Schuldenlast von über 4 Milliarden Euro zu stemmen. Das Ziel: Entschuldung auf 1,3 Milliarden Euro bis 2028.
Doch die Verhandlungen stocken. Nachdem Gespräche mit der „First Dutch“-Gruppe scheiterten, läuft aktuell eine neue Investorenrunde. Das Management will den Deal noch im vierten Quartal 2025 abschließen. Gelingt das nicht, gerät der gesamte Sanierungsfahrplan ins Wanken.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BayWa?
Frisches Kapital: 179 Millionen als Überbrückung
Mitte November sicherte sich die BayWa durch eine Kapitalerhöhung 179 Millionen Euro. Die Maßnahme stabilisiert kurzfristig die Eigenkapitalbasis, reicht aber bei weitem nicht aus, um die langfristigen Verbindlichkeiten zu bedienen. Ohne Cefetra-Erlöse bleibt die Luft dünn.
BayWa r.e.: Technologie-Hoffnung im Offshore-Wind
Während das Kerngeschäft blutet, liefert die Erneuerbare-Energien-Sparte positive Signale. Ende November erhielt die BayWa r.e. von der Klassifikationsgesellschaft DNV die Konzeptzertifizierung für ihre schwimmende Offshore-Wind-Lösung „BayFloat“. Die Bestätigung der technischen Machbarkeit erhöht den strategischen Wert der Sparte – doch angesichts unsicherer US-Förderung unter der neuen Administration bleibt auch hier die Bewertung volatil.
Alles oder nichts
Die BayWa-Aktie ist ein binäres Investment. Gelingt CEO Frank Hiller und Restrukturierungsvorstand Michael Baur der Cefetra-Exit noch in diesem Jahr, dürfte die Aktie aufatmen. Scheitert der Deal oder verschiebt er sich ins Jahr 2026, drohen weitere Turbulenzen bei der Refinanzierung. Der Titel bleibt hochspekulativ – und die Entscheidung fällt in den kommenden Wochen.
BayWa-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BayWa-Analyse vom 2. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BayWa-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BayWa-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 2. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
BayWa: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...