BayWa Aktie: Ex-Chef schlägt zurück

Der ehemalige BayWa-Chef Klaus Josef Lutz verteidigt seine Internationalisierungsstrategie und weist Schuldzuweisungen zurück, während das Unternehmen Verluste in Milliardenhöhe meldet.

Kurz zusammengefasst:
  • 1,6 Milliarden Euro Verlust in der Bilanz 2024
  • Zinswende belastet kreditfinanzierten Konzern schwer
  • Aktuelle Führung fährt Internationalisierung zurück
  • Aktie steigt kurzfristig um 3,2 Prozent

Der frühere BayWa-Chef Klaus Josef Lutz geht in die Offensive. Nach monatelanger Kritik an seiner Internationalisierungsstrategie wehrt sich der heutige Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags vehement gegen Vorwürfe, er sei der Hauptschuldige für die Krise des Münchner Traditionskonzerns.

"Ich fühle mich zutiefst verletzt, wie ich hier persönlich auch angegriffen werde, nach 15 Jahren Erfolg", erklärte Lutz im Bayerischen Rundfunk. Seine Botschaft ist klar: Er will nicht länger als Sündenbock herhalten für die dramatische Schieflage des 102 Jahre alten Unternehmens.

Die Zahlen sprechen eine brutale Sprache: In der Bilanz 2024 weist die BayWa einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro aus. Nur das Eingreifen der Hauptaktionäre und Banken mit frischem Kapital konnte eine Pleite abwenden. Unternehmensberater und der aktuelle Vorstand machen Lutz‘ aggressive Expansionspolitik für das Desaster verantwortlich.

Zinswende als Todesstoß

Doch Lutz sieht sich als Befehlsempfänger, nicht als Verursacher. "Ich hatte den Auftrag vom Aufsichtsrat, den Konzern zu globalisieren und international aufzustellen", verteidigt er seine Strategie. Die Internationalisierung sei oberste Priorität gewesen – vom Aufsichtsrat so gewollt.

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Das Ende der Nullzinsphase 2022 wurde zum Verhängnis: Die Zinslast des kreditfinanzierten Konzerns verdreifachte sich innerhalb kürzester Zeit, während gleichzeitig die Erträge wegen schwacher Weltkonjunktur einbrachen. Ein toxischer Mix für das verschuldete Unternehmen.

Kehrtwende im Gange

Der neue Vorstand vollzieht bereits die Rolle rückwärts: Die unter Lutz vorangetriebene Internationalisierung wird systematisch zurückgefahren. Das Ziel ist eindeutig – die BayWa soll wieder zu einem primär auf den deutschen Agrarmarkt fokussierten Unternehmen werden.

Die Börse reagiert kurzfristig positiv auf Lutz‘ Wortmeldung. Die Aktie klettert um 3,20 Prozent auf 8,70 Euro. Ob das mehr als ein Strohfeuer ist, bleibt abzuwarten – die fundamentalen Probleme sind mit der Rechtfertigung des Ex-Chefs nicht vom Tisch.

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