BayWa Aktie: Milliardenschock mit Hoffnungsschimmer

BayWa meldet Verlust von 1,6 Milliarden Euro, doch die Aktie bleibt stabil. Der Sanierungsplan zeigt Wirkung, und die Finanzierung bis 2028 ist gesichert.

Kurz zusammengefasst:
  • 1,6 Milliarden Euro Verlust innerhalb der Erwartungen
  • Sanierungskonzept und Kapitalerhöhung bleiben unberührt
  • Schuldenlast bereits um eine Milliarde reduziert
  • Aktienkurs zeigt Vertrauen in die Erholung

Ein Milliardenverlust von 1,6 Milliarden Euro – das klingt nach einem völligen Desaster. Doch bei BayWa zeigt sich eine paradoxe Situation: Die Aktie reagiert überraschend gelassen auf diese Horrorzahl. Warum eigentlich?

Der Grund für die erstaunliche Ruhe liegt in der Kommunikation des Vorstands. Das Minus bewegt sich innerhalb der Erwartungen des Sanierungskonzepts und hat keine Auswirkungen auf die Umsetzung der Rettungsstrategie. Die Finanzierung bis 2028 bleibt gesichert, ebenso die geplante Kapitalerhöhung.

Das Erbe einer gescheiterten Vision

Hinter dem Milliardenverlust steckt eine Geschichte von Größenwahn und falschen Bewertungen. Der frühere Vorstandschef Klaus Josef Lutz hatte das traditionsreiche Münchner Unternehmen auf einen internationalen Expansionskurs geschickt – finanziert auf Kredit. Die Ökostromtochter BayWa r.e. sollte ein Pfeiler der Strategie werden, der Kauf von Auslandstöchtern der zweite.

Das Problem: Die Beteiligungen waren in der Bilanz offenbar viel zu hoch bewertet. Jetzt müssen massive Abschreibungen vorgenommen werden, vor allem bei der krisengeschüttelten Ökostromtochter. Das operative Geschäft läuft hingegen nicht schlecht.

Schuldenberg wird abgetragen

Die Zahlen zeigen das Ausmaß der Fehlentscheidungen: 2023 türmten sich die Finanzschulden auf über fünf Milliarden Euro auf. Das Ende der Nullzinsphase ließ die jährlichen Zinszahlungen innerhalb kurzer Zeit um das Dreifache explodieren und fraß die Erträge auf.

Immerhin: Der Schuldenberg schrumpft bereits. Mit dem Verkauf zweier Auslandstöchter konnte die Schuldenlast um mehr als eine Milliarde Euro reduziert werden. Der Rettungsplan sieht vor, BayWa wieder auf den deutschen Agrarmarkt zu konzentrieren – zurück zu den Wurzeln.

Reputationsschäden gehen über das Unternehmen hinaus

In der deutschen Landwirtschaft sorgt die BayWa-Krise seit einem Jahr für Gesprächsstoff. Die Kritik trifft nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch den Aufsichtsrat, zu dem Bauernpräsident Joachim Rukwied gehört. "Bei den astronomischen Summen ist es kaum vorstellbar, dass diese Krise nicht absehbar gewesen sein soll", moniert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

Das sagt einiges über das Kontrollversagen aus. In 102 Jahren Firmengeschichte hatte BayWa zuvor nur einmal einen Jahresverlust gemeldet – 2023 mit 93 Millionen Euro. Jetzt ist das Minus um das Sechzehnfache auf 1,6 Milliarden Euro explodiert.

Trotz des Milliardenschocks notiert die Aktie im Xetra-Handel 0,33 Prozent höher bei 9,07 Euro. Das zeigt: Die Anleger vertrauen darauf, dass die Sanierung gelingt und BayWa zu alter Stärke zurückfindet.

Baywa-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Baywa-Analyse vom 4. Juli liefert die Antwort:

Die neusten Baywa-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Baywa-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 4. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Baywa: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Baywa

Neueste News

Alle News

Baywa Jahresrendite