BayWa Aktie: Qualitätszuwachs!

BayWa treibt die Restrukturierung mit dem Verkauf der Agrarhandelstochter Cefetra und einer Kapitalerhöhung voran, um die Schulden um über 600 Millionen Euro zu senken. Die Gewinnprognose für 2025 wurde jedoch zurückgezogen.

Kurz zusammengefasst:
  • Verkauf der Tochter Cefetra für 125 Millionen Euro
  • Geplante Schuldenreduzierung um mehr als 600 Millionen
  • Kapitalerhöhung bringt rund 179 Millionen Euro ein
  • Gewinnprognose für 2025 wegen US-Regulierung gestrichen

BayWa treibt zum Jahresende 2025 die Restrukturierung mit einem zentralen Schritt voran: Der Verkauf der Agrarhandels-Tochter Cefetra soll den Schuldenberg deutlich verringern. Parallel hat der Konzern eine umfangreiche Kapitalerhöhung abgeschlossen, musste jedoch die Gewinnprognose für 2025 zurückziehen. Wie stark verändern diese Maßnahmen die finanzielle Ausgangslage?

  • Verkauf Cefetra für 125 Millionen Euro vereinbart
  • Entschuldung der Gruppe um über 600 Millionen Euro geplant
  • Kapitalerhöhung bringt rund 179 Millionen Euro ein
  • Prognose für 2025 wegen US-Regulierung zurückgezogen
  • Restrukturierungsplan bis 2028 angelegt und gerichtlich bestätigt

Cefetra-Deal als Entschuldungshebel

Kurz vor Weihnachten hat BayWa den Verkauf sämtlicher Anteile an der Cefetra Group B.V. vereinbart. Käufer ist ein Konsortium institutioneller Investoren. Der Kaufpreis beträgt rund 125 Millionen Euro.

BayWa

DE0005194005
-
Heute: -
7 Tage: -

Die Zahlungsstruktur sieht vor:
– 80 Millionen Euro beim Closing
– 45 Millionen Euro bis spätestens 30. April 2026
– bei vorzeitiger Zahlung der zweiten Tranche Minderung um bis zu 5 Millionen Euro
– zusätzlich rund 62 Millionen Euro aus der Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen

Der entscheidende Effekt liegt im Bilanzausweis: Durch die Entkonsolidierung von Cefetra und den Einsatz der Mittel zur Rückführung von Verbindlichkeiten sollen die Bankkredite der BayWa-Gruppe um mehr als 600 Millionen Euro sinken.

Das Closing hängt noch von mehreren Bedingungen ab:
– Abschluss des Konsultationsverfahrens mit dem Betriebsrat bei Cefetra
– Freigabe der Auslandsinvestitionskontrolle in Italien
– Zustimmung des Aufsichtsrats
– Umsetzung der Cefetra-Refinanzierung (Kreditlinie über 600 Millionen Euro bereits zugesagt)

Der Vorstand rechnet mit dem Vollzug im ersten Quartal 2026.

Kapitalerhöhung stärkt Eigenkapitalbasis

Bereits im November hat BayWa eine zweistufige Kapitalerhöhung abgeschlossen. Insgesamt flossen dem Unternehmen rund 179 Millionen Euro zu, was einer Zeichnungsquote von etwa 89 Prozent entspricht.

Die Eckdaten:
– Gesamtvolumen: ca. 179 Millionen Euro
– Bezugspreis: 2,79 Euro je neuer Aktie
– Ausgabe von 64.199.046 neuen Aktien
– Grundkapital steigt auf 100.330.769 Aktien

Die Ankeraktionäre Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-AG und Raiffeisen Agrar Invest AG hatten bereits im Juli eine erste Tranche über 125 Millionen Euro gezeichnet. Damit tragen sie den Restrukturierungskurs mit.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BayWa?

Rücknahme der Prognose für 2025

Im Oktober musste BayWa die Ergebnisprognose für 2025 zurückziehen. Auslöser sind veränderte Rahmenbedingungen im US-Geschäft der Erneuerbaren-Energien-Tochter BayWa r.e.

Der „One Big Beautiful Bill Act“ verschärft dort die Regulierung und begrenzt Subventionen. Nach Unternehmensangaben hat das unter anderem folgende Konsequenzen:
– Wegfall von Steuervorteilen für Projekte mit ausländischen Konzernstrukturen
– Wind- und Solarprojekte müssen bis 31. Dezember 2027 in Betrieb gehen
– laufende Projekte könnten neu bewertet werden müssen

Diese Unsicherheiten erschweren eine verlässliche Ergebnisplanung für das laufende Jahr.

Zahlen zeigen Tiefe der Transformation

Die Neunmonatszahlen 2025 spiegeln die laufende Umstrukturierung wider. Der Konzernumsatz sank in den ersten drei Quartalen um 22,2 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte dieses Rückgangs geht auf Entkonsolidierungseffekte zurück, insbesondere auf den Verkauf der Beteiligung an RWA.

Operativ meldet BayWa Fortschritte:
– Standortschließungen gemäß Plan umgesetzt
– Personalmaßnahmen schneller als erwartet realisiert
– strikte Kostendisziplin eingeführt

Die Ausgangslage war anspruchsvoll: 2024 hatte BayWa einen Verlust von rund 1,6 Milliarden Euro verbucht. Das operative Ergebnis (EBIT) lag nach außerplanmäßigen Abschreibungen bei knapp minus 1,1 Milliarden Euro.

Gericht bestätigt Restrukturierungsplan

Im Juni 2025 hat das Amtsgericht München den vorgelegten Restrukturierungsplan bestätigt. Die Gläubiger und Investoren hatten dem Konzept bereits Mitte Mai mit den erforderlichen Mehrheiten zugestimmt. Am 30. Juni 2025 wurde eine rechtsverbindliche Restrukturierungsvereinbarung mit den wesentlichen Finanzgläubigern und den Ankeraktionären geschlossen.

Der Transformationsprozess ist langfristig angelegt und soll bis Ende 2028 abgeschlossen sein. Künftig konzentriert sich BayWa auf vier Kerngeschäftsfelder:
– Agri Trade & Service
– Agrartechnik
– Wärme & Mobilität
– Baustoffe

Mit dem geplanten Cefetra-Verkauf, der Kapitalerhöhung und der gerichtlichen Bestätigung des Sanierungsplans setzt BayWa zentrale Bausteine dieser Neuausrichtung bereits um und schafft eine klarere finanzielle und strategische Basis für die kommenden Jahre.

BayWa-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BayWa-Analyse vom 31. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten BayWa-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BayWa-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 31. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BayWa: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu BayWa

Neueste News

Alle News

BayWa Jahresrendite

Rechtliche Hinweise zu den Hebelprodukten