Der globale Bergbaugigant BHP steckt in der Zwickmühle. Während schwache Kohlepreise und drückende Steuerlasten im australischen Queensland zu massiven Stellenstreichungen und Minenschließungen zwingen, zeigt sich der Rohstoffsektor an der Börse erstaunlich robust. Ein strategischer Balanceakt zwischen unvermeidlichen Einschnitten und langfristigen Zukunftsinvestitionen beginnt.
Machtpoker mit der Regierung eskaliert
BHP reagiert direkt auf den enormen steuerlichen Druck aus Queensland. Die Ankündigung, 750 Stellen zu streichen – etwa 10 % der Belegschaft in den Kohleoperationen des Bundesstaates – und die Saraji-South-Mine ab November in den „Care-and-Maintenance“-Modus zu versetzen, ist eine klare Antwort auf die als untragbar empfundene finanzielle Belastung. Die effektive Steuer- und Abgabenlast der BHP Mitsubishi Alliance (BMA) belief sich in den letzten zwölf Monaten auf satte 67 %. Kombiniert mit den anhaltend schwachen Kokskohlepreisen macht diese hohe fiskalische Bürde ganze Betriebe unrentabel. BHP sendet damit ein unmissverständliches Signal an die Politik.
Widerstandsfähiger Rohstoffsektor
Trotz der negativen Nachrichtenlage zeigte sich der Materialsektor der ASX, zu dem BHP gehört, erstaunlich widerstandsfähig. In einer insgesamt schwachen Handelssession, die den breiten Marktindex um über 70 Punkte fallen ließ, legte der Rohstoffsektor um 0,63 % zu. Dies deutet darauf hin, dass Investoren die strategische Neuausrichtung des Konzerns möglicherweise billigen und sich stärker auf die profitablen Kernbereiche wie Eisenerz fokussieren.
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Investitionen in die Zukunft und Arbeitsbeziehungen
Parallel zu den Einschnitten im Kohlegeschäft treibt BHP langfristige Projekte voran. Ein 1,3 Milliarden Dollar schweres Infrastrukturinvestitionsprogramm in der Pilbara-Region soll die zukünftige Eisenerzproduktion absichern. Gleichzeitig navigiert der Konzern bedeutende Veränderungen in den Arbeitsbeziehungen. Für die Belegschaft in Port Hedland wurde ein Verfahren zur kollektiven Tarifverhandlung eingeleitet, was auf den wachsenden Einfluss der Gewerkschaften hindeutet.
Abgerundet wird das Bild durch die Einigung in der australischen Samarco-Aktionärsklage, deren endgültige Genehmigung nun beim Bundesgericht liegt. BHP bewegt sich geschickt zwischen kurzfristiger Krisenbewältigung und langfristiger strategischer Positionierung. Die Frage ist, ob der Markt diesem schwierigen Balanceakt auf Dauer Vertrauen schenkt.
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