BioNTech stellt die Weichen für die Zeit nach dem Corona-Boom. Mit der Übernahme von CureVac, einer angehobenen Umsatzprognose und einer stärker auf Onkologie ausgerichteten Pipeline sortiert sich der Impfstoffspezialist neu. Entscheidend wird nun, ob die Kombination aus neuer Technologie und stärkerem Fokus auf Krebsimmuntherapien die zuletzt schwache Kursentwicklung auffangen kann.
CureVac-Übernahme als strategischer Kern
Die Übernahme von CureVac ist inzwischen formal abgeschlossen. Die zusätzliche Andienungsfrist endete am 18. Dezember 2025, BioNTech sicherte sich damit rund 86,75 % der ausstehenden CureVac-Aktien. Für Januar 2026 ist der Squeeze-out der verbleibenden Minderheitsaktionäre angekündigt.
Mit dem Deal bündelt BioNTech wesentliche mRNA-Ressourcen in Deutschland unter einem Dach. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Punkte:
- Ausbau der Produktionskapazitäten für künftige Impfstoffe und Therapien
- Straffung und Stärkung des gemeinsamen Patent-Portfolios
Anleger bewerten damit weniger den Abschluss der Transaktion an sich, sondern vor allem die Frage, welchen Beitrag die Integration bereits im kommenden Geschäftsjahr zur Effizienz und Entwicklungsgeschwindigkeit leisten kann.
Angehobene Umsatzprognose für 2025
Finanziell hat BioNTech bereits nachgelegt. Am 3. November 2025 hob das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr deutlich an. Statt der zuvor genannten Spanne von 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro erwartet der Konzern nun Erlöse zwischen 2,6 und 2,8 Milliarden Euro.
Die Anpassung beruht auf einem stärkeren dritten Quartal und einer stabilisierten Nachfrage nach variantenangepassten COVID-19-Impfstoffen. Damit fällt der befürchtete Rückgang des Impfgeschäfts geringer aus als zu Jahresbeginn angenommen. Fundamentale Basis für den Kurs ist damit klarer definiert, auch wenn der Titel mit einem Jahresminus von rund 29 % und einem Abstand von knapp 35 % zum 52‑Wochen-Hoch weiter unter Druck steht.
Pipeline-Schwerpunkt Onkologie: BNT327
Zunehmend entscheidet jedoch nicht mehr das Impfgeschäft, sondern die Onkologie-Pipeline über die Bewertung. Besonders im Fokus steht BNT327 (pumitamig), ein bispezifischer Antikörperkandidat, der PD‑L1 und VEGF‑A adressiert. Das Programm befindet sich in einem späten Entwicklungsstadium und wird explizit mit der CureVac-Übernahme verknüpft.
Die Integration der CureVac-Technologie soll helfen, klinische Zeitpläne für priorisierte Projekte wie BNT327 ab 2026 zu beschleunigen. Gleichzeitig unterstreicht dieser Fokus den strategischen Übergang von einem COVID-abhängigen Modell hin zu einem breiteren Portfolio aus Immuntherapien gegen Krebs und andere Erkrankungen.
Einordnung von Markt- und Unternehmenslage
Aus technischer Sicht bewegt sich die Aktie aktuell knapp über ihrem 52‑Wochen-Tief und notiert rund 10 % unter dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein Bild, das eher für eine laufende Bodenbildung als für einen klaren Trend spricht. Fundamental wurde mit der CureVac-Übernahme ein wesentliches Ausführungsrisiko ausgeräumt, die höhere Umsatzprognose von 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro verbessert zudem die erwartete Cashflow-Position gegenüber den Befürchtungen zu Jahresbeginn.
Für 2026 rückt damit vor allem die klinische Umsetzung in den Vordergrund: Entscheidend werden die Fortschritte und Schlüsselstudien in der erweiterten Onkologie-Pipeline, allen voran die weiteren Daten und potenziellen pivotalen Ergebnisse zu BNT327.
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