BioNTech Aktie: Studienschock auf Krebskongress!

BioNTech präsentiert enttäuschende Daten für Krebsmedikament BNT142 auf der ASCO-Konferenz, was zu einem deutlichen Kursrückgang führte. Die Pipeline bleibt jedoch breit aufgestellt.

Kurz zusammengefasst:
  • Niedrige Ansprechrate von 5% bei BNT142-Studie
  • Aktienkurs fällt um über 3 Prozent
  • Solide Finanzbasis trotz Verlusten
  • Weitere Studienergebnisse bis 2026 erwartet

Die Aktie von BioNTech musste zuletzt Federn lassen, nachdem das Unternehmen auf der wichtigen ASCO-Krebskonferenz enttäuschende Studiendaten zu einem Hoffnungsträger präsentierte. Die Reaktion des Marktes war eindeutig negativ. Steht die vielbeachtete Onkologie-Pipeline des Mainzer Unternehmens nun auf dem Prüfstand?

BNT142: Ernüchternde Daten und ungewisse Zukunft

Im Mittelpunkt der Enttäuschung stand der Medikamentenkandidat BNT142, ein mRNA-basierter T-Zell-Engager gegen Claudin6-positive solide Tumore. In einer Phase-1/2-Studie zeigte BNT142 lediglich eine bestätigte Gesamtansprechrate (ORR) von ernüchternden 5%. Bei Patientinnen mit Eierstockkrebs lag diese Rate mit 7% nur unwesentlich höher. Selbst unter Einbeziehung unbestätigter Reaktionen stieg die ORR nur auf 12%.

Diese Ergebnisse fallen im Vergleich zu BioNTechs anderem Claudin6-Projekt, BNT211 (ein CAR-T-Projekt), sowie zu konkurrierenden Claudin6-zielgerichteten Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) von TORL Biotherapeutics und Daiichi Sankyo eher schwach aus. Direkte Vergleiche zwischen den Studien sind jedoch schwierig, da unterschiedliche Definitionen für die Claudin6-Positivität verwendet wurden und nicht alle Studien Claudin6-positive Patienten voraussetzten.

Obwohl das Sicherheitsprofil von BNT142 zunächst besser erschien als das von BNT211, wurden bei höheren Dosierungen zwei dosislimitierende Toxizitäten beobachtet. Besonders schwer wiegt ein Todesfall im Zusammenhang mit der Behandlung durch ein Zytokinfreisetzungssyndrom. Die Präsentation auf der ASCO endete mit der Feststellung, dass die BNT142-Studie abgeschlossen sei und weitere Daten später veröffentlicht würden. Dies lässt die Zukunft von BNT142 innerhalb der Onkologie-Pipeline von BioNTech derzeit ungewiss erscheinen.

Lichtblicke in der breiteren Pipeline?

Trotz des Rückschlags bei BNT142 präsentierte BioNTech auf der ASCO auch Fortschritte in anderen Bereichen seiner diversifizierten Onkologie-Pipeline. Vorgestellt wurden Updates zu mRNA-basierten Krebsimmuntherapien, Immunmodulatoren der nächsten Generation und zielgerichteten Therapien. Hervorzuheben sind hier BNT327, ein Anti-PD-L1xVEGF-A-Antikörper, und BNT316/ONC-392 (Gotistobart). Mit über 20 aktiven Phase-2- und Phase-3-Studien erwartet das Unternehmen in den Jahren 2025-2026 zahlreiche weitere Studienergebnisse.

Harte Landung am Kapitalmarkt

Die Reaktion der Anleger auf die BNT142-Daten ließ nicht lange auf sich warten. Die BioNTech-Aktie verzeichnete am Freitag einen deutlichen Kursverlust von über 3 Prozent auf 84,55 Euro und setzt damit ihren negativen Trend fort. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf fast 25 Prozent, und auch der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt ist mit über 15 Prozent erheblich.

Im ersten Quartal 2025 meldete BioNTech einen Umsatz von 182,8 Millionen Euro, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 415,8 Millionen Euro. Trotzdem verfügt das Unternehmen mit 15,9 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und Wertpapieranlagen (Stand: 31. März 2025) weiterhin über eine solide Finanzbasis und bestätigte seine Finanzprognose für das Gesamtjahr 2025.

Auch Analysten haben sich kürzlich geäußert:

  • Goldman Sachs stufte die Aktie mit "Neutral" ein.
  • JPMorgan Chase & Co. senkte das Kursziel und beließ das Rating bei "Neutral".
  • Citigroup bestätigte zwar eine "Buy"-Empfehlung, reduzierte aber ebenfalls das Kursziel.

Zudem kündigte das Unternehmen eine Veränderung im Vorstand an: Ramón Zapata-Gomez wird zum 1. Juli 2025 neuer Finanzvorstand.

Der Dämpfer für BNT142 ist unbestreitbar ein Rückschlag. Die große Frage bleibt nun, ob die breite und diversifizierte Pipeline von BioNTech diesen Ausfall kompensieren und neue Kurstreiber generieren kann. Die kommenden Monate mit weiteren Studienergebnissen dürften entscheidend für die weitere Kursentwicklung werden.

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