BioNTech Aktie: Zukunftswette Onkologie?

BioNTech meldet Quartalsverlust durch hohe Forschungsausgaben, setzt jedoch weiter auf milliardenschwere Investitionen in die Krebsforschung. Die Aktie verliert deutlich.

Kurz zusammengefasst:
  • Quartalsverlust von 415,8 Millionen Euro
  • 15,9 Milliarden Euro liquide Mittel
  • Fokus auf Onkologie-Pipeline BNT327
  • Aktienkurs seit Jahresbeginn um 23% gefallen

BioNTech, einstiger Pandemie-Shootingstar, präsentiert für das erste Quartal 2025 rote Zahlen – trotz prall gefüllter Kassen. Während das Unternehmen den Blick fest auf die Krebsforschung richtet und milliardenschwere Investitionen tätigt, reagiert der Markt nervös. Gelingt der kostspielige Wandel vom Impfstoff- zum Onkologie-Spezialisten, oder droht ein böses Erwachen?

Quartalszahlen: Umsatz leicht gesunken, Kasse weiterhin prall gefüllt

Die am 5. Mai vorgelegten Zahlen für das erste Quartal 2025 zeigen ein ambivalentes Bild. Der Umsatz sank leicht auf 182,8 Millionen Euro, verglichen mit 187,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Deutlich spürbar sind jedoch die gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die sich auf 525,6 Millionen Euro beliefen. Diese Investitionen, vor allem in fortgeschrittene klinische Studien für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) und Antikörperkandidaten, drückten das Ergebnis ins Minus: Unterm Strich stand ein Nettoverlust von 415,8 Millionen Euro.

Trotz des Verlusts hält BioNTech an seiner Finanzprognose für das Gesamtjahr 2025 fest und rechnet weiterhin mit Umsätzen zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro. Die finanzielle Basis dafür ist solide: Zum 31. März 2025 verfügte das Unternehmen über liquide Mittel und Wertpapieranlagen in Höhe von beeindruckenden 15,9 Milliarden Euro.

Marktstimmung: Nervosität belastet den Kurs

Die Nachrichten sorgten für Bewegung am Aktienmarkt. Bereits am Dienstag nach der Veröffentlichung, dem 6. Mai, gaben die BioNTech-Papiere deutlicher nach als der breite Markt. Als ein Grund für die Verunsicherung gilt die Ernennung einer neuen Führungspersönlichkeit im öffentlichen Gesundheitswesen der US-Regierung, die für ihre kritische Haltung gegenüber der Pandemiepolitik bekannt ist. Dies löste branchenweit Sorgen bei Impfstoffherstellern aus. Die Nervosität spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn hat das Papier fast 23 Prozent an Wert verloren und notiert aktuell bei 86,65 Euro, deutlich unter wichtigen technischen Marken wie dem 200-Tage-Durchschnitt.

Auch wenn ein Analyst sein Kursziel für die Aktie reduzierte, zeigten sich andere Marktbeobachter von der Performance im ersten Quartal, den üppigen Barreserven und der vielversprechenden Pipeline unbeeindruckt positiv.

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Hoffnungsträger Onkologie: Pipeline im Fokus

Der strategische Dreh- und Angelpunkt für BioNTech ist die konsequente Weiterentwicklung seiner Onkologie-Pipeline. Im Mittelpunkt steht dabei der bispezifische Antikörperkandidat BNT327, der sich gegen PD-L1 und VEGF-A richtet und bereits in einem Phase-III-Programm für verschiedene Krebsarten getestet wird. Das Unternehmen präsentierte kürzlich erste Daten zur Kombination von BNT327 mit Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADCs) aus der eigenen Entwicklung. Die Herstellung von BNT327 erfolgt derzeit in China, wobei BioNTech an einer Diversifizierung seiner Lieferketten arbeitet. Das erklärte Ziel: Bis 2030 will sich das Mainzer Unternehmen als führender Anbieter mit multiplen Onkologie-Produkten etabliert haben.

Was wird aus dem COVID-Geschäft?

Auch wenn der Fokus klar auf der Krebstherapie liegt, wird das COVID-19-Geschäft nicht komplett vernachlässigt. Für den gemeinsam mit Pfizer entwickelten Impfstoff Comirnaty rechnet BioNTech für 2025 mit stabilen Impfraten und Marktanteilen in den USA. Die Umsätze hieraus werden voraussichtlich schwerpunktmäßig in der zweiten Jahreshälfte anfallen. Zudem bereitet sich das Unternehmen auf einen für die Saison 2025/2026 variantenangepassten COVID-19-Impfstoff vor.

Ausblick: Kostspielige Transformation mit neuem Finanzchef

BioNTech befindet sich mitten in einer anspruchsvollen Transformation. Der Weg vom reinen Impfstoffhersteller zum breit aufgestellten Onkologie-Konzern ist kapitalintensiv und birgt Risiken. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die hohen Investitionen in die Pipeline bald Früchte tragen und das Vertrauen der Investoren zurückgewonnen werden kann. Mit Ramón Zapata wurde zudem ein neuer Finanzvorstand ernannt, der ab Juli 2025 die finanzielle Steuerung des Unternehmens übernehmen wird. Die Weichen für eine spannende Zukunft sind gestellt.

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  • Mein Name ist Felix Baarz, und ich blicke auf über fünfzehn Jahre Erfahrung als Wirtschaftsjournalist zurück. Seit jeher faszinieren mich die Mechanismen und Dynamiken der globalen Finanzmärkte sowie die komplexen wirtschaftspolitischen Zusammenhänge, die unsere Welt formen. Mit dieser Leidenschaft habe ich mir einen Namen als Experte für internationale Finanzmärkte gemacht und widme mich mit großem Engagement der Aufgabe, auch die komplexesten Themen verständlich und greifbar für meine Leser aufzubereiten.

    Meine Wurzeln liegen in Köln, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Schon früh weckte meine Neugier für wirtschaftliche Themen und internationale Entwicklungen mein Interesse an Journalismus. Nach meinem Studium begann ich meine Karriere als Wirtschaftsredakteur bei einer angesehenen deutschen Fachpublikation. Hier legte ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn, doch meine Neugier zog mich schon bald in die weite Welt hinaus.

    Ein Wendepunkt in meinem Leben war der Umzug nach New York, wo ich sechs Jahre lang lebte und einen Einblick in führende Medienhäuser bekam.

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