Die Aktie von Bloom Energy war der unangefochtene Star der letzten Monate, getrieben von der Hoffnung, dass ihre Brennstoffzellen den immensen Energiehunger neuer KI-Rechenzentren stillen werden. Doch nach einer Kursvervielfachung seit Jahresanfang mehren sich nun die Warnzeichen. Ein neuer Analysten-Kommentar sorgt für Verunsicherung und wirft die bange Frage auf: Haben Anleger das leichte Geld bereits verdient, oder ist das nur eine kurze Verschnaufpause vor dem nächsten Anstieg?
Dämpfer durch Experten
Am Mittwoch sorgte Daiwa Capital Markets für deutliche Ernüchterung bei den Anlegern. Die Analysten starteten ihre Bewertung der Aktie offiziell mit einem „Hold“-Rating und setzten ein Kursziel von 98 US-Dollar. Die Botschaft ist klar: Nach dem parabolischen Anstieg der letzten Zeit scheint das Aufwärtspotenzial vorerst erschöpft.
Der Markt reagierte prompt nervös auf diese Einschätzung. Der Titel, der gestern bei 88,10 Euro schloss, hat sich damit spürbar von seinem 52-Wochen-Hoch entfernt. Diese Konsolidierung kommt nicht überraschend, betrachtet man die extreme Volatilität und die Tatsache, dass der Kurs seit Jahresbeginn um atemberaubende 286 Prozent zugelegt hat.
Kampf der Giganten
Selten waren sich die Experten an der Wall Street so uneinig über die Zukunft eines Unternehmens. Es herrscht ein regelrechter Kampf zwischen Bullen und Bären:
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- Das Lager der Skeptiker: Jefferies hält an einem Kursziel von lediglich 53 Dollar fest und warnt – unterstützt durch die neue Einschätzung von Daiwa – vor einer massiven Überbewertung.
- Die Optimisten: Im krassen Gegensatz dazu setzt Morgan Stanley voll auf die KI-Karte und ruft ein Kursziel von 155 Dollar aus („Overweight“). Unterstützung erhalten sie von Portfoliomanagern wie Paul Wick, der Bloom Energy als Top-Favoriten für den KI-Energieboom sieht und die Technologie sogar über traditionelle Gasturbinen stellt.
Insider machen Kasse
Trotz der rosigen Wachstumsaussichten und einem Umsatzsprung von 57 Prozent im letzten Quartal mahnen die Fundamentaldaten zur Vorsicht. Die Bewertung ist mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von fast 14 im Vergleich zum Branchenschnitt extrem sportlich. Zudem deutet der extrem hohe RSI-Wert von über 90 auf eine technische Überhitzung hin.
Das scheinen auch die Insider so zu sehen: Allein im dritten Quartal verkauften Führungskräfte Aktien im Wert von rund 16,4 Millionen Dollar. Wenn Manager in eine laufende Rally hinein im großen Stil verkaufen, sollten bei Privatanlegern die Alarmglocken schrillen. Hinzu kommt eine hohe Leerverkaufsquote von knapp 22 Prozent – viele Marktteilnehmer wetten also aktiv auf einen tieferen Absturz.
Bloom Energy steht damit am Scheideweg. Um die hohen Bewertungen zu rechtfertigen, muss das Unternehmen nun konkrete Vertragsabschlüsse liefern, die die KI-Fantasie bestätigen. Bis dahin dürften die widersprüchlichen Signale der Großbanken für weiterhin heftige Schwankungen sorgen.
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