Der schwedische Batteriehersteller Northvolt steht vor einer kompletten Übernahme durch das US-Unternehmen Lyten. Der kalifornische Batteriespezialist will sämtliche Standorte des insolventen Konzerns kaufen – inklusive der geplanten Gigafabrik in Schleswig-Holstein. Für deutsche Steuerzahler könnte das die letzte Chance sein, wenigstens einen Teil der versenkten Millionen zu retten.
Das Silicon Valley-Unternehmen Lyten hat eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb aller Northvolt-Vermögenswerte abgeschlossen. Dazu gehören die Stammfabrik in Skellefteå, das Entwicklungszentrum in Västerås sowie die noch im Bau befindliche Fabrik bei Heide. Der geschätzte Wert der Übernahme: rund 4,3 Milliarden Euro.
Wettlauf gegen die Zeit entschieden
Der Insolvenzverwalter Mikael Kubu bestätigte den Deal gegenüber schwedischen Medien und sprach von einem "Wettlauf gegen die Zeit". Seit der Produktionseinstellung im Juni hätten nur noch Kosten ohne Einnahmen das Bild geprägt. Lyten hatte bereits zuvor Northvolt-Werke in Kalifornien und Polen übernommen – nun folgt der große Rundumschlag.
Die Übernahme soll im vierten Quartal abgeschlossen werden, nachdem alle behördlichen Genehmigungen in Schweden, Deutschland und der EU eingeholt sind. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther nannte den Vorvertrag "erfreulich", warnte aber vor voreiligem Optimismus.
Millionenverlust für Steuerzahler droht
Für deutsche Steuerzahler steht einiges auf dem Spiel. Northvolt hatte für das 4,5-Milliarden-Euro-Projekt eine Wandelanleihe über 600 Millionen Euro von der KfW erhalten. Bund und Land Schleswig-Holstein bürgen jeweils zur Hälfte dafür. Zusätzlich waren direkte Fördermittel von 700 Millionen Euro genehmigt worden – diese wurden allerdings noch nicht ausgezahlt.
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Die einstige Hoffnung der europäischen E-Auto-Batterie-Industrie war spektakulär gescheitert. Nach dem Verlust eines BMW-Milliardenauftrags und steigenden Schulden hatte Northvolt zunächst 1.600 Mitarbeiter entlassen, dann Gläubigerschutz in den USA beantragt und schließlich in Schweden Insolvenz angemeldet.
Gutachten mit fatalen Fehleinschätzungen
Besonders brisant: Die Förderentscheidung basierte auf einem PwC-Gutachten, das die Ausfallwahrscheinlichkeit auf unter ein Prozent schätzte. Die Rückzahlungswahrscheinlichkeit wurde mit 86 Prozent als "plausibel" eingestuft. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche kritisierte die Entscheidung ihres Vorgängers Robert Habeck mittlerweile als "fehlerhaft".
Ob die Lyten-Übernahme tatsächlich eine Rettung für das deutsche Steuergeld bedeutet, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die geplante Fabrik soll weiterhin eine Anfangskapazität von 15 Gigawattstunden erreichen – genug für Batteriezellen von einer Million E-Autos jährlich.
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