BMW-Chef Oliver Zipse rüttelt die Branche wach: Während Wettbewerber ihre reinen Elektroauto-Ziele zurückschrauben, sieht er die vorsichtige Multi-Antriebs-Strategie des Münchner Autobauers eindrucksvoll bestätigt. "Die E-Mobilität als alleinige Technologie führt in eine Sackgasse", so Zipses klare Ansage. Fährt BMW damit wirklich auf der Überholspur oder ist es ein Spiel auf zu vielen Hochzeiten?
Zipses Breitseite: "E-Mobilität allein führt in eine Sackgasse!"
Die Worte des BMW-Chefs haben Gewicht. Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen, bei denen einige reine E-Auto-Pioniere ins Straucheln geraten, wirkt Zipses Festhalten an einem breiten Technologieportfolio – Verbrenner, Hybride, Elektro und künftig auch Wasserstoff – wie eine Bestätigung der eigenen Weitsicht. BMW positioniert sich bewusst flexibel, um auf unterschiedliche Kundenwünsche und regulatorische Rahmenbedingungen weltweit reagieren zu können. Doch vernachlässigt BMW deshalb den E-Markt? Keineswegs.
Elektro-Power trotz Strategie-Schwenk? Die Zahlen im Detail
Trotz der skeptischen Töne gegenüber einer reinen EV-Strategie zeigen die Zahlen aus dem ersten Quartal 2025 ein anderes Bild im eigenen Haus:
- Die Verkäufe vollelektrischer Fahrzeuge (BEV) schossen um beeindruckende 32,4 % in die Höhe.
- BEVs machten damit bereits 18,7 % der Gesamtauslieferungen aus.
- Mit dem elektrischen Crossover iX3, basierend auf der neuen, reinen EV-Plattform "Neue Klasse", steht noch in diesem Jahr ein wichtiger Launch bevor.
Es scheint, als wolle BMW das Beste aus beiden Welten: die Flexibilität des Multi-Antriebs-Ansatzes nutzen und gleichzeitig die wachsende Nachfrage nach E-Autos bedienen. Ein Spagat, der gelingen muss. Untermauert wird dies durch einen Konzernumsatz von 33,8 Milliarden Euro im ersten Quartal und einen Vorsteuergewinn von über 3,1 Milliarden Euro, was einer EBT-Marge von 9,2 % entspricht. Die EBIT-Marge im wichtigen Automobilsegment lag mit 6,9 % am oberen Ende des Zielkorridors.
Die digitale Fabrik und neue Horizonte: BMWs Innovationsmotor
Hinter den Kulissen treibt BMW die Modernisierung massiv voran. Das Werk Landshut, als größter Komponentenstandort, fungiert dabei als Innovationshub. "Hinter jedem digitalen Auto muss auch eine digitale Fabrik stehen", betont Werkleiter Thomas Thym.
Konkret bedeutet das:
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- KI-gestützte Produktionssteuerung und Datenanalyse zur Früherkennung von Anomalien.
- Smarte Logistikprozesse und vernetzte Produktionsanlagen.
- Fertigung des BMW Energy Masters, der zentralen Steuereinheit für Hochvoltbatterien der "Neuen Klasse", mit umfassender Inline-Überwachung und 100-prozentiger End-of-Line-Prüfung.
Doch BMW blickt über die reine Produktion hinaus. In einer Weltpremiere demonstrierte der Konzern zusammen mit Viasat ein über Satellit vernetztes Fahrzeug, das nicht-terrestrische Netzwerke (NTN) für Notfallmeldungen und verbesserte Verkehrssicherheit nutzt. Parallel dazu gründete BMW gemeinsam mit Hyundai und Toyota das Hydrogen Transport Forum, um die Einführung von Wasserstoff-Mobilitätslösungen, insbesondere für Anwendungen mit Bedarf an schnellem Betanken und großer Reichweite, zu beschleunigen. Für 2028 plant BMW die Einführung von Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb.
Solide Finanzen und Dividende – Vertraut der Markt der Strategie?
Die finanzielle Basis scheint solide. Trotz eines leichten Rückgangs der weltweiten Auslieferungen um 1,4 % im ersten Quartal konnte BMW in Europa und den USA Wachstum verzeichnen. Der Free Cashflow im Automobilsegment betrug 413 Millionen Euro. Aktionäre dürfen sich zudem freuen: Für die BMW-Aktie wurde eine Dividende von 4,30 € pro Aktie angekündigt, mit dem heutigen Freitag (16. Mai 2025) als Ex-Dividenden-Tag und Zahltag am 19. Mai 2025.
Trotz Zipses strategischer Klarstellungen und der soliden Zahlen kämpft die Aktie jedoch weiterhin sichtlich mit dem Marktumfeld. Mit einem aktuellen Kurs von rund 76,70 € notiert das Papier heute Morgen mit einem Minus von 1,87% und damit über 20 % unter seinem 52-Wochen-Hoch. Auch die Performance seit Jahresbeginn ist leicht negativ. Der Relative Stärke Index (RSI) signalisiert mit einem Wert von unter 28 eine potenziell überverkaufte Marktsituation. Die Frage bleibt: Wird Zipses Multi-Technologie-Pfad BMW langfristig an die Spitze führen und die Anleger überzeugen? Die hohe Volatilität der Aktie spiegelt die Unsicherheit wider, ob dieser Weg der goldene Mittelweg oder ein kostspieliger Spagat ist.
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