Der Flugzeugbauer Boeing hat sich mit dem US-Jastizministerium (DOJ) auf einen milliardenschweren Vergleich geeinigt – doch die Aufarbeitung der 737-MAX-Krise ist damit noch lange nicht abgeschlossen. Während das Unternehmen damit einer strafrechtlichen Verfolgung entgeht, kritisieren Opferfamilien die Vereinbarung als unzureichend. Gleichzeitig kämpft Boeing weiter mit Produktionsproblemen bei seinem Krisenmodell.
Milliarden-Vergleich beendet strafrechtliches Verfahren
Im Kern des Deals mit dem DOJ steht eine Zahlung von über 1,1 Milliarden US-Dollar. Das Geld fließt in verbesserte Compliance-, Sicherheits- und Qualitätsprogramme sowie Entschädigungen für die Angehörigen der Opfer der beiden 737-MAX-Abstürze. Als zentrale Bedingung muss Boeing einräumen, die US-Luftfahrtbehörde FAA in Bezug auf die 737 MAX bewusst getäuscht zu haben.
Der Vergleich stellt eine Weiterentwicklung eines früheren Aufschubs des Strafverfahrens dar. Juristisch gesehen ist dies ein wichtiger Schritt für Boeing, um die rechtlichen Folgen der beiden Abstürze von 2018 und 2019 hinter sich zu lassen. Allerdings stößt die Vereinbarung bei einigen Hinterbliebenen auf scharfe Kritik, die eine härtere Bestrafung des Konzerns fordern.
Produktionsziele bleiben ambitioniert
Parallel zu den juristischen Entwicklungen arbeitet Boeing daran, die Produktion des 737 MAX zu stabilisieren. Das Ziel: 38 Flugzeuge pro Monat. Diese Marke war von der FAA nach dem Zwischenfall mit einer abgerissenen Türverkleidung bei einer Alaska Airlines-Maschine im Januar 2024 vorgegeben worden.
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Doch die Realität sieht anders aus: Lieferkettenprobleme und wiederholte Produktionsstopps zur Überprüfung der Sicherheitsstandards haben zu erheblichen Schwankungen in der Auslieferungsrate geführt. Die angestrebte Stabilisierung bleibt damit eine Herausforderung – auch wenn sie für die finanzielle Erholung des Unternehmens entscheidend wäre.
Markt zeigt verhaltene Reaktion
Die Nachrichten über den DOJ-Vergleich und die Produktionsziele scheinen die Anleger nur begrenzt zu beeindrucken. Die Aktie zeigte zuletzt eine leichte Schwächephase, wobei die Handelsaktivität in Optionen eher verhalten blieb. Die leicht rückläufige implizite Volatilität deutet darauf hin, dass der Markt keine größeren Kursschwankungen erwartet.
Die Frage bleibt: Kann Boeing mit diesem milliardenschweren Vergleich endlich einen Schlussstrich unter die 737-MAX-Krise ziehen – oder wird das Vertrauen in den Konzern weiter leiden? Die nächsten Produktionszahlen und die Reaktion der Luftfahrtbehörden werden hier entscheidend sein.
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