Boeing Aktie: Schwerer Schlagabtausch droht

Ryanair erwägt Alternativen zu Boeing wegen möglicher US-Zölle, während das Rüstungsgeschäft mit SpaceX umkämpft ist. Wie reagiert der Luftfahrtriese?

Kurz zusammengefasst:
  • Ryanair prüft Alternativen bei Preiserhöhungen
  • Wettbewerb um Rüstungsauftrag 'Golden Dome'
  • Politische Bedenken gegen SpaceX-Rolle
  • Zulieferer zeigen trotzdem Stärke

Ärger braut sich zusammen für Boeing. Europas Billigflug-Riese Ryanair sendet einen klaren Warnschuss Richtung Seattle und droht wegen möglicher US-Strafzölle mit der Abkehr von Boeing. Und als wäre das nicht genug, steht auch im Rüstungsgeschäft harter Wettbewerb ins Haus. Was bedeutet dieser doppelte Gegenwind?

Offene Drohung von Ryanair

Ryanair-Chef Michael O’Leary macht ernst. In einem Schreiben vom Donnerstag ließ er keinen Zweifel daran: Sollten US-Strafzölle die bestellten Boeing-Flieger spürbar verteuern, schaut sich Ryanair anderweitig um. Die Iren haben noch 29 Maschinen vom Typ 737 MAX aus einer alten Order offen, die bis März nächsten Jahres geliefert werden sollen. Zudem warten sie ab 2027 auf die ersten von 150 fest bestellten und 150 optionalen MAX 10.

O’Leary brachte sogar den chinesischen Hersteller COMAC ins Spiel – ein klarer Fingerzeig, dass man Alternativen prüft, sollten die Preise nicht stimmen. Das dürfte in der Boeing-Zentrale für Nervosität sorgen, auch wenn O’Leary betonte, dass ohne Preisänderungen durch Zölle kein Bedarf an anderen Flugzeugen bestünde.

Ringen um den "Goldenen Dom"

Doch nicht nur bei den zivilen Fliegern weht ein rauer Wind. Auch im lukrativen Rüstungsmarkt muss sich Boeing strecken. Es geht um das prestigeträchtige Raketenabwehrsystem "Golden Dome", ein von Ex-Präsident Trump favorisiertes Projekt zur Satellitenüberwachung von Raketenangriffen. Zwar gehört Boeing zu den über 180 Interessenten, darunter etablierte Namen wie Northrop Grumman und Lockheed Martin.

Die Aufmerksamkeit richtet sich derzeit jedoch auf eine andere Gruppe: Elon Musks SpaceX, Palantir und Anduril gelten als Favoriten für einen wichtigen Teil des Auftrags. Brisant: 42 demokratische Abgeordnete, angeführt von Elizabeth Warren, forderten am 1. Mai in einem Brief an das Verteidigungsministerium eine Untersuchung von Musks Rolle bei der Auftragsvergabe. Sie wittern mögliche Mauscheleien wegen seiner früheren Beraterrolle und Spenden für Trump und äußerten Bedenken, ob es um Schutz oder Bereicherung von Eliten gehe.

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Die Abgeordneten kritisieren auch ein mögliches "Abo-Modell" von SpaceX, das traditionelle Beschaffungsregeln umgehen und Musk unannehmbare Macht über die nationale Sicherheit geben könnte. Immerhin geht es um viel Geld: Im Senat sind bereits 27 Milliarden Dollar für das Projekt vorgesehen.

Zulieferer sehen Potenzial, aber…

Immerhin gibt es auch Lichtblicke aus dem Umfeld. Der Zulieferer Parker-Hannifin meldete am Donnerstag für das dritte Quartal einen Gewinn über den Erwartungen, gestützt durch eine starke Nachfrage nach Flugzeugteilen, auch für Boeing-Maschinen. Auch Rolls-Royce, ein wichtiger Triebwerkslieferant für Boeings 787, zeigte sich am Donnerstag zuversichtlich, die Auswirkungen von Zöllen durch Gegenmaßnahmen abfedern zu können und die Ziele für 2025 zu halten.

Doch die von Ryanair geäußerte Drohung wiegt schwer. Gepaart mit der Unsicherheit im Rüstungsgeschäft und dem harten Wettbewerb um den "Golden Dome" steht Boeing vor heiklen Wochen. Die kommenden Monate dürften zeigen, wie der Konzern diesen Stürmen trotzt.

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