Boeing Aktie: Sorgenvolle Miene!

Boeing erhält positive Analystenbewertungen und plant Produktionssteigerungen, während regulatorische und historische Probleme weiterhin belasten.

Kurz zusammengefasst:
  • Bank of America erhöht Kursziel auf 260 US-Dollar
  • Produktion der 737 MAX soll deutlich ausgeweitet werden
  • Anhörung zu 737 MAX-Vorfällen steht bevor
  • Indische Fluggesellschaften bestellen über 2.000 Jets

Die Papiere des Luftfahrtgiganten Boeing schicken Anleger derzeit auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Einerseits keimt Hoffnung auf: Analystenhäuser werden zusehends optimistischer, die Produktionsbänder sollen schneller laufen, und selbst die Liquiditätssorgen scheinen kleiner zu werden. Andererseits werfen die massiven Probleme der Vergangenheit, insbesondere rund um den Krisenjet 737 MAX, lange Schatten. Steht der Konzern vor einer nachhaltigen Wende oder ist die jüngste Aufhellung nur ein kurzes Intermezzo?

Analysten sehen wieder Licht am Horizont

Einige Experten scheinen den Glauben an Boeing wiederzufinden. So sorgte die Bank of America (BofA) für Aufsehen, als sie ihre Einschätzung für die Aktie von "Neutral" auf "Buy" anhob und das Kursziel von 185 auf beachtliche 260 US-Dollar schraubte. Ein Schritt, der den Kurs prompt auf den höchsten Stand seit Februar 2024 katapultierte – die Marke von 212,34 US-Dollar wurde erreicht. Die Analysten von BofA sehen unter anderem Fortschritte durch internationale Handelsabkommen als positiven Treiber.

Auch das Analysehaus Bernstein stimmt in den Chor der Optimisten ein und erklärte Boeing gar zum Top-Pick im globalen Luft- und Raumfahrtsektor. Ihr Kursziel: 249 US-Dollar, untermauert von einer "Outperform"-Einstufung. Die Experten von UBS halten ebenfalls an ihrer Kaufempfehlung fest, ebenso wie die Kollegen von Benchmark. Eine beeindruckende Phalanx positiver Stimmen.

Produktionshochlauf als Schlüssel zum Erfolg?

Die Zuversicht der Analysten speist sich maßgeblich aus den Plänen, die Produktion wieder deutlich anzukurbeln. Im Fokus steht dabei vor allem die 737MAX-Reihe. Konzernchef Kelly Ortberg signalisierte, dass man sich hier stabil der Marke von 38 Maschinen pro Monat nähere. Bis zum Jahresende könnten es sogar 42 Flugzeuge monatlich sein, und "mindestens sechs Monate später" sei eine Rate von 47 Fliegern denkbar. Auch bei der 787-Linie soll die Fertigung bald auf sieben Maschinen pro Monat steigen. Ein klares Signal, dass die Nachfrage, die laut Bernstein die Produktion bis in die 2030er Jahre übersteigen dürfte, bedient werden soll.

Positive Nachrichten gibt es zudem aus der Rüstungssparte, wo im ersten Quartal keine neuen Belastungen anfielen und Boeing das F-47-Programm für sich entscheiden konnte. Auch die Liquidität bereitet dank des bevorstehenden Verkaufs von Jeppesen offenbar weniger Kopfzerbrechen. Nicht zu vergessen: Indische Fluggesellschaften haben eine Rekordbestellung von über 2.000 neuen Jets angekündigt – ein riesiger Markt, von dem auch Boeing profitieren will.

Doch wie schwer wiegen die Altlasten wirklich?

Trotz dieser Lichtblicke ist die Liste der Herausforderungen lang und bedrohlich. Allen voran die nicht enden wollende Saga um die 737 MAX. Nach dem beängstigenden Vorfall mit einem Kabinenteil einer Boeing 737 MAX 9 im Flug steht im Juni eine Anhörung vor dem National Transportation Safety Board (NTSB) an. Parallel dazu laufen strafrechtliche Ermittlungen des US-Justizministeriums, und die Luftfahrtbehörde FAA hat die Produktion eingeschränkt. Jede weitere Produktionssteigerung bedarf der Zustimmung der FAA.

Hinzu kommen allgemeine Produktionsverzögerungen, die nicht nur Boeing betreffen, sondern die gesamte Branche unter Druck setzen. So hat beispielsweise ein Brand bei einem wichtigen Zulieferer für Befestigungsteile in Pennsylvania bereits im Februar die Produktion beeinträchtigt. Solche Engpässe zwingen Fluggesellschaften, ältere und weniger effiziente Maschinen länger in Betrieb zu halten, was wiederum die ambitionierten Klimaziele der Branche gefährdet.

Und als wäre das nicht genug, droht von politischer Seite neues Ungemach: Die USA erwägen neue Zölle auf importierte Verkehrsflugzeuge, Triebwerke und Ersatzteile. Branchenverbände, denen auch Boeing angehört, warnen eindringlich vor den Folgen für die Luftsicherheit und die ohnehin angespannten Lieferketten. Höhere Ticketpreise und Frachtraten könnten die Folge sein.

Nach sechs verlustreichen Jahren, geprägt von tödlichen Abstürzen und einer Pannenserie, ist das Vertrauen der Anleger in den Konzern verständlicherweise äußerst fragil. Der Weg zurück zu altem Glanz dürfte steinig und lang werden. Die kommenden Monate, insbesondere die Ergebnisse der NTSB-Untersuchung und die Fähigkeit, die Produktionsrampen stabil und sicher hochzufahren, werden zeigen, ob Boeing tatsächlich den Turnaround schafft. Die Nerven der Aktionäre werden jedenfalls weiter auf eine harte Probe gestellt.

Boeing-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Boeing-Analyse vom 6. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Boeing-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Boeing-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Boeing: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Boeing

Neueste News

Alle News

Boeing Jahresrendite