Liebe Leserinnen und Leser,
während ich diese Zeilen schreibe, überschlagen sich die Ereignisse an den Weltmärkten. Die Futures zeigen grün, japanische Aktien explodieren förmlich, und ein überraschender Handelsdeal zwischen Trump und Japan elektrisiert die Anleger. Doch hinter dieser Euphorie lauern Gefahren, die viele übersehen. Von bröckelnden Immobilienmärkten über Gewinnwarnungen bis zu geopolitischen Spannungen – die Gemengelage war selten brisanter. Lassen Sie mich Ihnen zeigen, warum gerade jetzt höchste Wachsamkeit geboten ist.
Trump-Deal mit Japan: Gamechanger oder Blendgranate?
Was für eine Überraschung! Während Europa noch reibungslos in Richtung der August-Deadline schlittert, zaubert Trump einen Deal mit Japan aus dem Hut. 15% statt 25% Zölle auf Autos – die Märkte jubeln. Der Nikkei springt fast 4%, Toyota und Mazda schießen zweistellig nach oben.
Doch ich bin skeptisch. Warum? Erstens zeigt die Aktion Trumps wahre Verhandlungstaktik: Er droht mit dem Hammer (25-30% Zölle), um dann "großzügig" nachzugeben. Ein klassischer Immobilien-Trick. Zweitens sendet das Signal an die EU: Wer schnell einknickt, wird belohnt. Das setzt Brüssel unter enormen Druck.
Besonders pikant: Die EU bereitet bereits Vergeltungszölle auf 93 Milliarden Euro US-Waren vor. Das sind keine Peanuts! Wenn Maros Sefcovic heute mit US-Handelsminister Lutnick spricht, geht es um alles oder nichts. Scheitern die Gespräche, droht ein Handelskrieg, der beide Seiten schwächt. Die deutschen Autobauer zittern bereits – zu Recht.
Immobilienmarkt USA: Die Zeitbombe tickt lauter
Während alle auf Tech-Earnings starren, implodiert leise der US-Immobilienmarkt. Die Zahlen sind erschreckend: Verkäufe bestehender Häuser brachen um 2,7% ein, neue Baugenehmigungen fielen auf ein Zweijahrestief. Der Durchschnittszins für 30-jährige Hypotheken klebt bei 7% – Gift für potenzielle Käufer.
Was mich besonders alarmiert: Die Schwäche konzentriert sich auf Washington D.C., wo Trumps Kahlschlag im öffentlichen Dienst bereits Spuren hinterlässt. Wenn die Hauptstadt hustet, bekommt Amerika bald eine Lungenentzündung. Fed-Chef Powell steht unter Beschuss – Trump nannte ihn einen "Dummkopf", der die Zinsen aus politischen Gründen hochhält.
Die Implikationen für uns? Der schwache Dollar könnte weiter fallen, was unsere Exporte verteuert. Gleichzeitig steigt das Risiko einer US-Rezession. Wer jetzt noch glaubt, amerikanische REITs seien ein sicherer Hafen, sollte dringend umdenken.
Quartalszahlen: Zwischen Triumph und Desaster
Die Earnings-Season offenbart brutale Wahrheiten. Chubb überzeugt mit Rekordgewinn, doch CEO Evan Greenberg warnt eindringlich vor steigender Inflation und steilerer Zinskurve. Seine Botschaft zwischen den Zeilen: Die guten Zeiten sind vorbei, jetzt wird’s ungemütlich.
Auf der Verliererseite: Otis Worldwide stürzt fast 11% ab. Der Aufzughersteller verfehlt die Umsatzerwartungen deutlich – besonders China schwächelt mit über 20% Minus. Das ist kein Einzelfall, sondern ein Muster. Wer stark von China abhängt, leidet.
Die wahre Überraschung liefert Hasbro: 19 Millionen neue Netflix-Abonnenten, doppelt so viele wie erwartet. Die Moral? In unsicheren Zeiten gewinnen Unternehmen mit flexiblen Geschäftsmodellen. Magic: The Gathering boomt, während traditionelles Spielzeug schwächelt. Diversifikation ist Trumpf!
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Geopolitik: Iran pokert hoch, Europa schweigt
Die Konfrontation zwischen Iran und den USA im Persischen Golf eskaliert. Ein US-Zerstörer musste abdrehen, nachdem iranische Militärhubschrauber ihn bedrängten. Das mag wie Säbelrasseln klingen, ist aber brandgefährlich. Warum? Die Ölversorgungsrouten sind bedroht.
Gleichzeitig zeigen die US-Lagerbestände einen überraschenden Rückgang. 3,2 Millionen Barrel weniger – mehr als doppelt so viel wie erwartet. Die Ölpreise sollten eigentlich steigen, tun es aber nicht. Das zeigt: Die Märkte preisen bereits eine Rezession ein.
Für europäische Anleger bedeutet das: Energieaktien bleiben ein Minenfeld. Die geopolitischen Risiken sind hoch, die Nachfrage wackelt. Ich meide den Sektor weiterhin.
Krypto-Wahnsinn: Wenn Verzweiflung auf Gier trifft
Nature’s Miracle will 20 Millionen Dollar in XRP investieren. Lion Group stockt seine Krypto-Bestände auf. Was nach Innovation klingt, riecht für mich nach Verzweiflung. Kleine Unternehmen flüchten in Krypto, weil das traditionelle Geschäft nicht mehr läuft.
Besonders absurd: Nature’s Miracle, ein Vertical-Farming-Unternehmen, begründet den XRP-Kauf mit Trumps "GENIUS Act". Als ob ein obskures Gesetz aus Gemüsebauern Krypto-Genies macht! Das erinnert fatal an 2021, als jeder Hinz und Kunz Bitcoin kaufte. Wir wissen, wie das endete.
Mein Fazit: Sturm im Paradies
Liebe Leserinnen und Leser, die Märkte befinden sich in einer gefährlichen Gemengelage. Die Euphorie über den Japan-Deal übertüncht massive strukturelle Probleme. Der US-Immobilienmarkt kränkelt, China schwächelt, und die Geopolitik wird immer unberechenbarer.
Was tun? Ich rate zu extremer Vorsicht. Die Rally der letzten Tage schreit nach Gewinnmitnahmen. Besonders Tech-Werte sind verwundbar – die hohen Erwartungen an Tesla und Alphabet heute könnten zur Falle werden. Defensiv positionieren, Cash-Quote erhöhen, Qualität statt Quantität.
Die kommenden Tage werden entscheidend. Die Fed tagt nächste Woche, die EZB folgt. Beide stehen vor einem Dilemma: Zinsen senken und Inflation riskieren oder Kurs halten und die Wirtschaft abwürgen. Dazu kommen die EU-USA-Handelsgespräche. Scheitern sie, wird’s hässlich.
Eine Frage brennt mir auf der Seele: Erleben wir gerade die Ruhe vor dem Sturm oder den Beginn einer neuen Rallye? Die Signale sind widersprüchlich, die Risiken enorm. In solchen Phasen trennt sich die Spreu vom Weizen. Bleiben Sie wachsam!
Mit besorgten, aber kampfbereiten Grüßen,
Ihr Eduard Altmann
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