Der britische Energieriese steht vor einem strategischen Richtungswechsel. Am Freitag verkündete das Joint Venture JERA Nex BP das Ende seiner US-Offshore-Windaktivitäten – ein dramatischer Rückzug aus dem amerikanischen Erneuerbare-Energien-Markt. Gleichzeitig sorgte eine Betriebsstörung in der wichtigen Raffinerie in Whiting, Indiana, für zusätzliche Schlagzeilen.
Doppelter Rückschlag innerhalb eines Tages
Die größte Überraschung kam von JERA Nex BP, dem Offshore-Wind-Gemeinschaftsunternehmen zwischen BP und dem japanischen Energiekonzern JERA. Das Unternehmen bestätigte am Freitag die Einstellung seiner US-Aktivitäten und begründete dies mit der fehlenden „wirtschaftlich tragfähigen Entwicklungsperspektive“ für das Beacon Wind-Projekt. Das schwierige makroökonomische und politische Umfeld habe eine Fortsetzung unmöglich gemacht.
Dieser Schritt beendet faktisch BPs prestigeträchtigen Einstieg in den US-Offshore-Windsektor, der 2020 begonnen hatte. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
• Beacon Wind-Lizenz bleibt erhalten, wartet auf günstigere Zeiten
• US-Präsenz wird komplett aufgelöst
• Mitarbeiter werden in den kommenden Monaten entlassen
• Rückzug aus einem Markt mit enormem Potenzial
Parallel dazu meldete BP am Freitagnachmittag eine Stromunterbrechung in seiner 440.000 Barrel pro Tag verarbeitenden Raffinerie in Whiting, Indiana. Ein externer Stromausfall führte zu einer vorsorglichen Evakuierung der Anlage. Obwohl die Stromversorgung schnell wiederhergestellt wurde, sorgte der Vorfall an der größten Raffinerie des Mittleren Westens für zusätzliche Nervosität.
Energiewende unter Druck
BPs Rückzug aus dem US-Windmarkt spiegelt die enormen Herausforderungen der Branche wider. Inflation, Lieferkettenprobleme und wechselnde politische Rahmenbedingungen haben die Wirtschaftlichkeit großer Projekte massiv beeinträchtigt. Die Entscheidung wirft Fragen über BPs langfristige Verpflichtung zu erneuerbaren Energien auf – besonders vor dem Hintergrund der Notwendigkeit, kurzfristige Erträge aus dem traditionellen Öl- und Gasgeschäft zu generieren.
Die BP-Aktie reagierte verhalten auf die Nachrichtenlage und schloss am Freitag in London bei 434,95 Pence – ein leichter Rückgang von 0,46 Prozent.
Entscheidende Quartalszahlen stehen bevor
Der Fokus richtet sich nun auf den 4. November, wenn BP seine Zahlen für das dritte Quartal 2025 veröffentlicht. Analysten erwarten einen Gewinn von 0,72 Dollar je Aktie. Entscheidend wird sein, wie das Management den strategischen Kurswechsel bei den US-Windaktivitäten erklärt und welche finanziellen Auswirkungen damit verbunden sind.
Die Konsensempfehlung von siebzehn Analystenhäusern lautet aktuell „Halten“ – ein Signal dafür, dass die Märkte abwarten, in welche Richtung sich BP strategisch entwickeln wird.
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