Diese Woche blickt die Tech-Welt gespannt auf Broadcom: Am Donnerstag nach US-Börsenschluss präsentiert der Chip-Riese seine Zahlen zum zweiten Quartal 2025. Kann Broadcom die hohen Erwartungen, insbesondere im boomenden KI-Geschäft, erfüllen und sich als zweite Kraft hinter Nvidia etablieren?
KI-Fantasie treibt die Erwartungen
Der Fokus der Anleger liegt klar auf den KI-bezogenen Umsätzen. Im letzten Quartalsbericht meldete Broadcom hier ein sattes Plus von 77 % im Jahresvergleich, und die Unternehmensführung prognostizierte weiteres Wachstum. Die Wall Street erwartet für das abgelaufene Quartal (bis Ende April) KI-Umsätze von rund 4,4 Milliarden US-Dollar. Diesem Optimismus stehen die Zahlen des Vorquartals gegenüber, in dem der Gesamtumsatz um 25 % auf 14,9 Milliarden US-Dollar kletterte. Für den aktuellen Bericht wird ein Gesamtumsatz von etwa 15 Milliarden US-Dollar erwartet, einige Analysten rechnen sogar mit 15,02 Milliarden US-Dollar – ein Zuwachs von 20 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch der bereinigte Nettogewinn soll steigen.
Trotz der KI-Fantasie: Die Aktie notiert immer noch über 80 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 1.705,40 €, konnte sich zuletzt aber mit einem Schlusskurs von 213,60 € am Freitag deutlich über ihrem 50-Tage-Durchschnitt etablieren.
Analysten sehen Broadcom als KI-Schwergewicht
Im Durchschnitt rechnen Analysten mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,57 US-Dollar, was einem Anstieg von 43 % gegenüber dem Vorjahresquartal entsprechen würde. Die Experten von Oppenheimer bezeichneten Broadcom kürzlich als bedeutenden Akteur im KI-Sektor, direkt nach Nvidia, und hoben ihr Kursziel an. Viele Analysten stufen die Aktie mit „Kaufen“ oder einem äquivalenten Rating ein, obgleich ihr Konsens-Kursziel eher auf moderate unmittelbare Kursgewinne hindeutet.
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Mehr als nur KI? Software und Aktienrückkäufe stützen
Die bevorstehende Veröffentlichung der Quartalszahlen findet in einem dynamischen Marktumfeld statt. Die letzten Wochen zeigten eine Erholung der Märkte, von der auch Broadcom profitierte. Die Aktie verzeichnete seit Ende des ersten Quartals einen deutlichen Sprung. Auch institutionelle Investoren zeigten unterschiedliche Aktivitäten; so hat beispielsweise die Tschechische Nationalbank ihre Bestände an Broadcom im ersten Quartal aufgestockt.
Neben dem KI-Segment zeigt auch die Software-Sparte des Halbleiterherstellers ein beeindruckendes Wachstum, das teilweise durch Akquisitionen getrieben wird. Während Broadcom sowohl die Chancen im KI-Bereich als auch breitere Marktzyklen navigiert, werden die Finanzkennzahlen genauestens geprüft werden. Das Unternehmen war zudem mit finanziellen Manövern aktiv, darunter eine im April 2025 angekündigte Aktienrückkauf-Ermächtigung über 10 Milliarden US-Dollar.
Der kommende Bericht wird zeigen, ob Broadcom seine Position im Zukunftsmarkt KI weiter festigen kann. Die Zahlen werden bald ein klareres Bild liefern.
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