Der Chip-Spezialist liefert mit dem Tomahawk 6 einen Rekord-Switch für Rechenzentren und zielt voll auf den KI-Boom. Doch während die Technologie beeindruckt, stellt sich die Frage: Kann das Unternehmen die hohen Erwartungen im Custom-Silicon-Geschäft wirklich erfüllen und was bedeutet das für die Aktie?
Rekord-Switch für die KI-Ära
Broadcom sorgt aktuell für Aufsehen mit der Auslieferung seiner Tomahawk 6 Switch-Serie. Diese liefert nach Unternehmensangaben als weltweit erste eine Schaltkapazität von 102,4 Terabit pro Sekunde auf einem einzigen Chip – ein Meilenstein, der das Design von KI-Infrastrukturen maßgeblich beeinflussen dürfte. Ziel ist es, Hyperscalern eine standardbasierte Lösung für den Aufbau großer XPU-Cluster zu bieten.
Custom Silicon: Hoffnungsträger mit Fragezeichen
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Custom-Silicon-Geschäft. Analyst Joseph Moore von Morgan Stanley deutete hier einen möglichen Wendepunkt an. Aktuell scheinen die Umsätze im Bereich der anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASICs) in diesem Jahr vor allem von Alphabet getrieben zu werden, einem etablierten Kunden mit moderaten Wachstumserwartungen. Obwohl Meta und ByteDance ebenfalls zu den Volumenabnehmern zählen, wird ihr Beitrag für 2025 als eher gering eingeschätzt.
Langfristig sollen jedoch das KI- und Ethernet-Geschäft die entscheidenden Wachstumsmotoren für Broadcom werden. Allerdings wird erwartet, dass ein Großteil der KI-bezogenen Umsätze im laufenden Quartal von einem bereits voll ausgeschöpften Kunden stammt, was die kurzfristigen Wachstumsaussichten etwas dämpfen könnte.
Gespannte Blicke auf die Quartalszahlen
Am 5. Juni, also bereits übermorgen, wird Broadcom nach Börsenschluss seine Ergebnisse für das zweite Quartal vorlegen. Analysten erwarten einen Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,57 US-Dollar bei einem Umsatz von 14,97 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen werden ein klareres Bild der jüngsten Performance des Unternehmens zeichnen und zeigen, ob die optimistischen Kommentare erste Früchte tragen. Trotz einer negativen Performance seit Jahresbeginn von -2,74% notiert die Aktie aktuell bei 219,85 Euro und damit deutlich über den gleitenden Durchschnitten der letzten 50 und 200 Tage.
Insider und Großinvestoren uneins
Die Aktivitäten von institutionellen Investoren zeichnen ein gemischtes Bild. Heritage Family Offices LLP reduzierte seine Position im ersten Quartal um 15,6%, Hennion & Walsh Asset Management Inc. ebenfalls leicht um 1,4%. Im Gegensatz dazu stockte Milestone Asset Management LLC seinen Anteil um beachtliche 303,6% auf.
Auch Insider-Transaktionen geben zu denken: Direktor Henry Samueli verkaufte im März eine erhebliche Anzahl von Aktien, ebenso wie Mark David Brazeal im März und April.
Analysten sehen Potenzial
Trotz einiger interner Verkäufe zeigen sich Analysten überwiegend positiv gestimmt. Mizuho und Morgan Stanley hoben ihre Kursziele im Mai bzw. März ebenso an wie Susquehanna und Oppenheimer. Lediglich Citigroup senkte das Ziel im April. Der Konsens lautet derzeit „Moderate Buy".
Zacks.com sieht ebenfalls starkes Wachstumspotenzial, getrieben durch die hohe Nachfrage nach Netzwerkprodukten und kundenspezifischen KI-Beschleunigern (XPUs). Die nächste Generation dieser XPUs, gefertigt in 3-Nanometer-Technologie, wird für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2025 zur Massenauslieferung erwartet. Die kommenden Quartalszahlen dürften also erste Hinweise liefern, ob die KI-Fantasie bei Broadcom wirklich zündet.
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