Broadcom lieferte im zweiten Quartal 2025 beeindruckende Zahlen, getrieben von einem boomenden KI-Geschäft. Doch anstatt Jubelsprüngen folgte ein Kursdämpfer, der Fragen aufwirft. Handelt es sich nur um eine kurze Verschnaufpause oder steckt mehr dahinter?
Zahlenwerk überzeugt auf ganzer Linie
Der Halbleiter- und Infrastruktursoftware-Spezialist konnte im zweiten Geschäftsquartal, das am 4. Mai 2025 endete, die Erwartungen übertreffen. Mit einem Umsatz von 15 Milliarden US-Dollar verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum von 20 % im Vergleich zum Vorjahr und lag damit leicht über den Analystenschätzungen. Der bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) erreichte 1,58 US-Dollar und übertraf ebenfalls knapp die Prognosen. Der GAAP-Nettogewinn konnte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar auf 4,97 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln.
Die Halbleitersparte steuerte 8,4 Milliarden US-Dollar zum Umsatz bei, ein Plus von 17 %. Der Bereich Infrastruktursoftware, gestärkt durch die VMware-Übernahme, wuchs um 25 % auf 6,6 Milliarden US-Dollar. Der freie Cashflow belief sich auf beachtliche 6,4 Milliarden US-Dollar.
Markt reagiert mit Verkäufen – Gewinnmitnahmen?
Trotz dieser starken Zahlen und eines angehobenen Ausblicks erlebte die Broadcom-Aktie im nachbörslichen Handel einen Rücksetzer und gab am Freitag um rund 4,79 % nach. Dieser Rückgang folgte auf eine deutliche Rally, bei der die Aktie allein in den letzten 30 Tagen um fast 20 % zugelegt hatte. Einige Analysten vermuten daher, dass es sich eher um Gewinnmitnahmen handeln könnte als um fundamentale Bedenken, insbesondere angesichts der jüngsten Kursgewinne und hoher Erwartungen der Investoren.
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KI als Wachstumsmotor – Ausblick optimistisch
Ein wesentlicher Treiber für die starke Performance von Broadcom ist das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz. Dieses Segment wuchs im zweiten Quartal im Jahresvergleich um beeindruckende 46 % auf über 4,4 Milliarden US-Dollar. Verantwortlich dafür ist vor allem die hohe Nachfrage nach KI-Netzwerklösungen und kundenspezifischen KI-Beschleunigern.
Auch der Blick nach vorn ist optimistisch: Für das dritte Quartal rechnet Broadcom mit einem Umsatz von etwa 15,8 Milliarden US-Dollar. Insbesondere die KI-bezogenen Umsätze sollen sich weiter beschleunigen und auf 5,1 Milliarden US-Dollar steigen. CEO Hock Tan zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum in diesem Bereich dank anhaltender Investitionen von Hyperscale-Partnern bis ins Geschäftsjahr 2026 anhalten wird. Trotz des unmittelbaren Kursrutsches nach den Zahlen bleiben viele Analysten positiv gestimmt und bestätigten ihre Kaufempfehlungen, einige erhöhten sogar ihre Kursziele.
Die zentrale Frage für Anleger ist nun, ob der jüngste Kursdämpfer lediglich eine gesunde Korrektur nach der vorangegangenen Rally darstellt oder ob tiefere Sorgen den Optimismus für den KI-Sektor bremsen. Die nächsten Wochen werden zeigen, wohin die Reise für Broadcom geht.
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