Der Chip-Riese Broadcom hat Zahlen vorgelegt, die eigentlich Jubelstürme auslösen müssten: Rekordumsätze, übertroffene Gewinnerwartungen und ein unaufhaltsam scheinender KI-Boom. Doch die Reaktion an der Börse? Eher verhalten. Ein klassischer Fall von „Kaufen bei Gerüchten, verkaufen bei Fakten“ oder steckt mehr hinter dieser Zurückhaltung der Anleger?
Nackte Zahlen – Ein Fest für Aktionäre?
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 meldete das Unternehmen einen beeindruckenden Umsatz von 15 Milliarden US-Dollar, ein sattes Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte auf 1,58 US-Dollar und übertraf damit knapp die Analystenerwartungen von 1,56 bis 1,57 US-Dollar. Der wahre Star der Show bleibt jedoch das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz: Der Umsatz mit KI-Halbleitern schnellte um 46 Prozent auf 4,4 Milliarden US-Dollar nach oben. Das Management strahlt Zuversicht aus und prognostiziert für das dritte Quartal einen Konzernumsatz von rund 15,8 Milliarden US-Dollar.
Warum zündet die Kursrakete nicht?
Trotz dieser glänzenden Bilanz gab die Broadcom-Aktie nachbörslich leicht nach und schloss bei 261,08 US-Dollar, ein Minus von 0,43 Prozent, auch wenn sie im späteren Handel wieder etwas zulegen konnte. Beobachter vermuten, dass nach dem starken Lauf der Aktie – sie notiert nahe ihres 52-Wochen-Hochs von 265,43 US-Dollar – einige Investoren Gewinne mitgenommen haben. Zudem deuteten technische Indikatoren wie der RSI auf eine überkaufte Situation hin, was oft zu einer Konsolidierung führt. Es scheint, als würden Anleger trotz der starken Performance erst einmal abwarten wollen.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Broadcom?
KI: Die Gelddruckmaschine der Zukunft?
Die Fantasie rund um Künstliche Intelligenz ist ungebrochen der Haupttreiber für Broadcom. Firmenchef Hock Tan betonte, dass es nicht nur um das Trainieren immer komplexerer KI-Modelle gehe – „Training macht die Modelle schlauer“ – sondern vor allem um die „Inferenz“, also die Anwendung und Monetarisierung dieser Technologien. Hier erwartet Broadcom eine Beschleunigung der Nachfrage. Für das dritte Quartal wird ein Anstieg des KI-Halbleiterumsatzes um sage und schreibe 60 Prozent im Jahresvergleich auf 5,1 Milliarden US-Dollar erwartet. Auch für das Geschäftsjahr 2026 rechnet Tan mit einer Fortsetzung dieser Wachstumsdynamik. Ethernet, so der CEO, werde dabei als offener Standard weiterhin eine dominante Rolle spielen.
Licht und Schatten in anderen Segmenten
Während die KI-Sparte boomt, zeigt sich das traditionelle Halbleitergeschäft (ohne KI) mit einem Umsatz von 4 Milliarden US-Dollar und einem Rückgang von 5 Prozent im Jahresvergleich eher verhalten, scheint aber langsam die Talsohle zu durchschreiten. Anders sieht es im Bereich Infrastruktursoftware aus, zu dem auch das zugekaufte VMware gehört: Hier stieg der Umsatz um 25 Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar. Die Umstellung der VMware-Kunden auf Abonnementmodelle kommt gut voran; über 87 Prozent der 10.000 größten Unternehmenskunden haben bereits die VMware Cloud Foundation (VCF) adaptiert, was für solide wiederkehrende Erträge sorgt.
Die Weichen für weiteres Wachstum scheinen gestellt, doch die unmittelbare Kursreaktion zeigt ein nervöses Marktumfeld. Es bleibt spannend, ob die pure Zahlenmacht die kurzfristige Skepsis überwinden kann.
Broadcom-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Broadcom-Analyse vom 7. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Broadcom-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Broadcom-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 7. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Broadcom: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...