BYD Aktie: Europa-Turbo zündet – China schwächelt?

BYD verzeichnet in Europa Rekordverkäufe, während der Heimatmarkt China leichte Einbußen zeigt. Der Elektroauto-Pionier expandiert global und stärkt seine Batterieproduktion.

Kurz zusammengefasst:
  • Europäische Verkäufe von BYD steigen um 756 %
  • Chinas Markt verzeichnet leichte Absatzrückgänge
  • BYD festigt Position als zweitgrößter Batteriehersteller
  • Australien wird zum neuen Erfolgsmarkt

Der chinesische Elektroauto-Riese BYD mischt die globalen Märkte auf und feiert in Europa beeindruckende Verkaufserfolge. Doch während der Expansionskurs international Früchte trägt, zeigen sich im wichtigen Heimatmarkt überraschende Dellen. Was steckt hinter dieser zweigeteilten Entwicklung und kann BYD den Schwung halten?

Europa im Vollgas-Modus: BYDs Hybrid-Trumpf sticht

Eine bemerkenswerte Entwicklung ist die strategische Neuausrichtung von BYD in Europa. Der Konzern plant, in seinen beiden neuen europäischen Werken – eines in Ungarn und ein weiteres Berichten zufolge in der Türkei – neben reinen Batteriefahrzeugen (BEVs) auch Plug-in-Hybride (PHEVs) zu fertigen. Diese Entscheidung spiegelt die wachsende Nachfrage nach PHEVs in der Region wider. Der BYD Sealion U war im März Europas meistverkauftes PHEV-Modell und erreichte im ersten Quartal insgesamt den vierten Platz.

Auch in Deutschland zeigten die Verkaufszahlen für April einen beeindruckenden Sprung: Mit 1.566 verkauften Fahrzeugen verzeichnete BYD ein sattes Plus von 756 % im Vergleich zum Vorjahresmonat und übertraf damit einige wichtige Wettbewerber. Ähnlich positiv das Bild in Großbritannien, wo BYD im April ebenfalls einige Konkurrenten hinter sich ließ. Seit Jahresbeginn konnte das Unternehmen seinen Marktanteil dort von 0,24 % auf 1,68 % steigern – ein Volumenanstieg von 631 %, der BYD in die Top 20 der meistverkauften Marken im Vereinigten Königreich katapultiert.

Heimatmarkt China mit Kratzern – Australien glänzt

Im heimischen chinesischen Markt registrierte BYD in der 18. Kalenderwoche 2025 (28. April – 4. Mai) 59.310 Fahrzeuge. Das entspricht einem Rückgang von 4,6 % gegenüber den 62.200 Einheiten der Vorwoche. Auch die BYD-Marken Denza (2.880 Fahrzeuge, -26,2 %) und Fang Cheng Bao (2.260 Fahrzeuge, -31,5 %) verzeichneten wöchentliche Rückgänge. Branchenweit waren die Verkäufe von New Energy Vehicles (NEVs) in China in dieser Woche rückläufig, was teils auf einen Feiertag zurückgeführt wird.

Betrachtet man den gesamten April, ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Hier verkaufte BYD in China 380.089 NEVs, ein Anstieg von 21,34 % im Jahresvergleich und ein leichtes Plus von 0,71 % gegenüber März. Die Exporte erreichten im April mit 79.086 NEVs sogar einen neuen Rekordwert.
Ein weiterer Lichtblick ist Australien: Dort avancierte der BYD Sealion 7 im April 2025 mit 743 verkauften Einheiten zum meistverkauften Elektroauto – ein beachtlicher Erfolg für das Modell im erst dritten Verkaufsmonat. Der Plug-in-Hybrid-Ute BYD Shark 6 trug mit 1.293 verkauften Einheiten ebenfalls maßgeblich zum Erfolg in "Down Under" bei.

Batterie-Power: Das stille Fundament des Erfolgs

Im globalen Markt für Elektroauto-Batterien behauptete BYD im ersten Quartal 2025 seine Position als zweitgrößter Hersteller. Die verbauten Batteriekapazitäten des Unternehmens erreichten von Januar bis März 37,0 GWh, ein Zuwachs von 62,0 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Damit sicherte sich BYD einen globalen Marktanteil von 16,7 % (Q1 2024: 14,3 %), wenngleich dieser leicht unter dem Wert von Januar-Februar 2025 (16,9 %) lag.

Die Aktie des Unternehmens, die in den letzten 30 Tagen eine beachtliche Volatilität von über 56 % aufwies, notiert aktuell bei 43,55 Euro und damit leicht unter ihrem 50-Tage-Durchschnitt, nachdem sie seit Jahresbeginn bereits um über 34 % zulegen konnte.

Strategischer Rückzug: Fragezeichen in Chile

Jüngste Berichte deuten darauf hin, dass BYD und sein Partner Tsingshan ihre Pläne zum Bau von Lithium-Werken in Chile zurückziehen. Konkrete Gründe für diese Entscheidung wurden bisher nicht genannt, was Raum für Spekulationen lässt.

Ausblick: Spagat zwischen Expansion und Heimatmarkt

Die Märkte verarbeiten derzeit diese vielfältigen Datenpunkte. Wie wird sich BYDs europäische Fertigungsstrategie langfristig auf das Wachstum auswirken? Werden sich die Verkaufsschwankungen in China stabilisieren? Das sind Fragen, die Investoren und Branchenbeobachter aktuell beschäftigen. Die Fähigkeit des Unternehmens, sich an regionale Marktanforderungen anzupassen und gleichzeitig seine globalen Operationen zu skalieren, bleibt ein Schlüsselfaktor. Das dürfte spannend werden.

BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 9. Mai liefert die Antwort:

Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 9. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BYD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu BYD

Neueste News

Alle News

BYD Jahresrendite