BYD Aktie: Exportboom!

Der chinesische Autobauer BYD übertrifft mit Rekordexporten die Erwartungen und kompensiert so die anhaltende Schwäche im heimischen Markt. Analysten bewerten die internationale Expansion unterschiedlich.

Kurz zusammengefasst:
  • Rekord-Exporte von über 130.000 Fahrzeugen im November
  • Gesamtauslieferungen übertreffen Analystenerwartungen deutlich
  • Gemischte Analystenmeinungen zur weiteren Kursentwicklung
  • Markt honoriert Exportstärke und bestraft Inlandsschwäche

Die BYD-Aktie legte in Hongkong um bis zu 4% zu, nachdem der chinesische Elektroautobauer seine November-Verkaufszahlen bekannt gab. Die Zahlen übertrafen die Analystenerwartungen deutlich – getrieben von einem Rekord-Exportmonat, der die anhaltende Schwäche im Heimatmarkt überkompensierte. Während Konkurrenten wie Nio und XPeng unter Druck stehen, belohnt der Markt BYDs internationale Expansion.

BYD lieferte im November 480.186 Fahrzeuge aus – der stärkste Monatswert des Jahres 2025. Das entspricht einem Anstieg von 8,8% gegenüber Oktober. Citigroup bestätigte, dass die Auslieferungen die Erwartungen übertrafen. Morgan Stanley sieht das Unternehmen weiter auf Kurs, das Export-Ziel von einer Million Fahrzeugen für 2025 zu erreichen.

Rekord-Exporte überdecken heimische Schwäche

Der absolute Höhepunkt waren die Übersee-Lieferungen: Knapp 132.000 Einheiten im November bedeuten einen explosionsartigen Anstieg von 326% im Jahresvergleich und 57% mehr als im Oktober. Die Jahresbilanz steht bei 912.911 exportierten Fahrzeugen – ein ähnlich starker Dezember würde die Million-Marke knacken.

Diese internationale Dynamik federt sieben Monate schwächerer Inlandsverkäufe ab. Analyst Alexander Potter von Piper Sandler hebt hervor: BYD ist nun auf sechs Kontinenten in 110 Ländern aktiv. Fabriken in Thailand, Usbekistan und Brasilien schaffen 300.000 Einheiten Jahreskapazität, weitere Werke in Ungarn, Malaysia und Kambodscha entstehen.

Zentrale November-Kennzahlen:

  • Gesamtauslieferungen: 480.186 Fahrzeuge (+8,8% zum Vormonat)
  • Jahresvergleich: -5,25% (dritter Rückgang in Folge)
  • Reine E-Autos: 237.540 Einheiten (+19,9% YoY)
  • Plug-in-Hybride: 237.381 Einheiten (-22,4% YoY)
  • Exporte: 131.935 Einheiten (+326% YoY)

Analysten bleiben gespalten – 2026 als Wendepunkt?

Piper Sandler hält an der neutralen Bewertung fest und warnt vor zu optimistischen Konsensschätzungen für 2025/2026. Die Aktie könnte „seitwärts oder sogar tiefer handeln – bis Anfang 2026.“

Deutsche Bank zeigt sich dagegen bullisher: Die Verkäufe könnten 2025 um rund 20% auf 5,6 Millionen Einheiten steigen. Neue Produktzyklen von Denza und Equation Leopard sollen das Wachstum stützen, ebenso wie eine neue Technologieplattform, die BYD Anfang 2026 vorstellen will.

Jahresend-Sprint: 418.000 Fahrzeuge im Dezember nötig

Mit 4,182 Millionen verkauften Fahrzeugen seit Jahresbeginn (+11,3%) braucht BYD etwa 418.000 Auslieferungen im Dezember, um das angepasste Jahresziel von 4,6 Millionen Einheiten zu erreichen. Machbar, aber anspruchsvoll.

Bemerkenswert ist die Antriebswende: Reine Elektroautos legten um 32,7% auf 2,066 Millionen zu, während Plug-in-Hybride um 5,4% auf 2,065 Millionen sanken. BYD erreicht fast Parität zwischen beiden Segmenten – nach jahrelanger Hybrid-Dominanz.

Der Konkurrenzkampf verschärft sich: Nio verlor über 6% nach einem 10%igen Auslieferungsrückgang, XPeng fiel um 4% bei minus 13% Monatsverkäufen. Der Markt honoriert klar Exportstärke und bestraft schwächelnde Heimatmärkte.

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