BYD meldet heute einen historischen Produktionsmeilenstein – und trifft damit auf ein regulatorisches Umfeld, das die aggressive Rabattschlacht im chinesischen Elektroautomarkt eindämmen soll. Für die Margen des Konzerns und der Branche könnte das ein Wendepunkt sein. Parallel dazu beschleunigt BYD seine Expansion in Überseemärkte, während einige westliche Hersteller bei Elektrofahrzeugen zurückrudern.
15 Millionen Fahrzeuge, neue Preisregeln
Heute Vormittag lief in China ein Denza N8L SUV als 15-millionstes New-Energy-Fahrzeug (NEV) von BYD vom Band. Der Tempo-Sprung ist deutlich: Für die ersten 5 Millionen Fahrzeuge benötigte der Konzern 15 Jahre, der Weg von 10 auf 15 Millionen Einheiten dauerte nun nur 13 Monate.
Gleichzeitig greift die chinesische Aufsicht in die Preisdynamik des Automarkts ein. Die State Administration for Market Regulation (SAMR) hat einen Entwurf für Richtlinien vorgelegt, die „übermäßigen Preiswettbewerb“ begrenzen sollen. Kernpunkt ist ein Verbot von Autoverkäufen unter Produktionskosten. BYD, Xpeng und Leapmotor haben zugesagt, die Vorgaben umzusetzen.
Für BYD ist das bedeutsam, weil aggressive Rabatte die Erlössituation belastet hatten. Der durchschnittliche Verkaufspreis sank von 116.200 Yuan im Juni auf 108.100 Yuan im Oktober. Ein regulatorischer Preisboden soll die Margen ab 2026 stabilisieren.
Einen weiteren Meilenstein erreicht BYD beim Kompaktmodell Dolphin, einem zentralen Exportfahrzeug. Das Modell hat heute die Marke von 1 Million kumulativ verkauften Einheiten überschritten.
Expansion im Ausland, Rückzug im Westen
Während BYD die eigene Produktion hochfährt, geraten traditionelle Hersteller unter Druck. Parallel zum Produktionsrekord meldete Ford eine Wertberichtigung von 19,5 Milliarden US‑Dollar auf seine Elektrofahrzeug-Sparte und einen strategischen Rückzug aus Teilen des E‑Segments infolge veränderter Rahmenbedingungen in den USA.
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BYD nutzt entstandene Lücken vor allem in Schwellenländern:
- Brasilien: Medienberichten zufolge plant der Konzern den Bau eines neuen Werks für Elektrobusse und ‑Lkw mit einer angestrebten Kapazität von 7.000 Fahrzeugen pro Jahr innerhalb von zehn Jahren.
- Europa: Trotz handelspolitischer Spannungen erhielt BYD einen Auftrag über 268 Elektrobusse in Belgien und stärkt damit das Nutzfahrzeuggeschäft in der EU.
Marktreaktion und Kennzahlen
An der Börse fällt die Reaktion bislang moderat aus. Die in Hongkong notierten BYD‑Aktien (HKG: 1211, OTC: BYDDY) gaben im Wochenverlauf nach der ersten Ankündigung der neuen Preisregeln zunächst um 1,7 % nach. Mit Vorlage des konkreten Entwurfs sehen viele Marktbeobachter darin jedoch eine Grundlage für mehr Planungssicherheit im Sektor.
Analystenkommentare stützen dieses Bild. First Shanghai Securities bestätigte gestern die Kaufempfehlung für die Aktie und verwies vor allem auf die robuste Absatzentwicklung. Im November 2025 verkaufte BYD 480.186 Fahrzeuge; die Auslieferungen von Pkw ins Ausland legten im Jahresvergleich um 297 % auf mehr als 131.000 Einheiten zu.
Ausblick: Regulierung und Wachstumsmärkte
Entscheidend für die nächsten Monate ist der endgültige Zuschnitt der SAMR‑Richtlinien, deren Konsultationsphase heute in vier Tagen, also am 22. Dezember, endet. Bei konsequenter Umsetzung könnten die nun skizzierten Regeln den ertragszehrenden Preiswettbewerb der Jahre 2024 und 2025 deutlich abschwächen und die Profitabilität im chinesischen NEV‑Markt stützen.
Operativ rückt der Fokus stärker auf das internationale Geschäft. BYD profitiert von Rückzügen etablierter Hersteller und verfolgt eine offensive Expansion vor allem in Südamerika und Südostasien. Gelingt es, die hohen Wachstumsraten im Ausland trotz zunehmender protektionistischer Maßnahmen in den USA und möglicherweise auch in der EU zu halten, dürfte ein großer Teil des künftigen Nachfragezuwachses in den nicht‑OECD‑Märkten bei BYD landen.
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