BYD hat eine neue Marke gesetzt: Der chinesische Hersteller hat sein 15-millionstes New-Energy-Fahrzeug (NEV) produziert und damit die Gesamtproduktion von Tesla und Volkswagen im Elektrosegment klar überholt. Der Schritt unterstreicht die Dynamik, mit der BYD seine Fertigung in den vergangenen Jahren ausgebaut hat.
Damit rückt eine Frage in den Mittelpunkt: Wie stark ist der Vorsprung gegenüber den internationalen Wettbewerbern inzwischen wirklich?
15 Millionen NEVs nach 17 Jahren
Am 18. Dezember rollte im Werk Jinan das 15-millionste NEV vom Band. Es handelt sich um ein Denza N8L, einen großen Plug-in-Hybrid-SUV mit sechs Sitzen. Der Meilenstein ist das Ergebnis von 17 Jahren Entwicklung im Bereich elektrifizierter Fahrzeuge.
Besonders auffällig ist die Beschleunigung der letzten Monate:
- 10 Millionen NEVs: Ende 2024 erreicht
- 13 Millionen NEVs: rund acht Monate später, Mitte 2025
- 15 Millionen NEVs: weitere rund vier Monate später
Die letzten 2 Millionen Fahrzeuge wurden also in deutlich kürzerer Zeit gefertigt, was auf eine starke Skalierung der Produktionskapazitäten hinweist.
Deutlicher Vorsprung vor Tesla und VW
Im Vergleich zu den wichtigsten globalen Wettbewerbern liegt BYD inzwischen klar vorne. Nach aktuellen Angaben ergibt sich folgendes Bild bei der kumulierten Produktion:
- Tesla: rund 8,1 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs)
- Volkswagen-Konzern: unter 3 Millionen BEVs und Plug-in-Hybride (PHEVs) zusammen
- BYD: 15 Millionen NEVs (BEVs und PHEVs)
Damit kommt BYD auf fast doppelt so viele Fahrzeuge wie Tesla und mehr als das Fünffache der elektrifizierten Produktion von Volkswagen. Auf Basis der Stückzahlen ist der Konzern damit weltweiter Spitzenreiter bei elektrifizierten Fahrzeugen.
Aktie und Marktumfeld
Die in Hongkong gelisteten BYD-Aktien (1211.HK) wurden in den vergangenen Sitzungen in einer Spanne von etwa 97 bis 101 Hongkong-Dollar gehandelt. Rund um die Bekanntgabe des Produktionsrekords legte der Kurs leicht zu.
Im Jahresverlauf 2025 zeigte die Aktie jedoch deutliche Schwankungen. Ein wesentlicher Faktor waren regulatorische Eingriffe in China, mit denen die Regierung den intensiven Preiskampf im heimischen Elektroautomarkt eindämmen will. Diese Maßnahmen beeinflussen die Margenaussichten der Branche und damit auch die Bewertung der Titel.
Der neue Produktionsmeilenstein stärkt die Position von BYD im globalen Wettbewerb, trifft aber auf ein weiterhin anspruchsvolles Marktumfeld mit starkem Wettbewerb und regulierungsgetriebenem Preisdruck.
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