Die Fantasie rund um eine schnelle Cannabis-Legalisierung in den USA ist vorerst verpufft. Bei Canopy Growth rückt damit wieder das Kerngeschäft in Kanada und im internationalen Medizinalmarkt in den Vordergrund. Anleger schauen zunehmend darauf, ob das operative Comeback gelingt – ohne Rückenwind aus Washington.
Regulierung hängt fest, Blick geht aufs operative Geschäft
Der Kurs bewegt sich derzeit nahe an seinem 52‑Wochentief und deutlich unter früheren Hochs. Das spiegelt eine Neubewertung wider: Statt auf politische Schlagzeilen zu setzen, bewertet der Markt vor allem die tatsächliche Ertragskraft.
Die US-Regulierungsseite ist faktisch eingefroren. Der Prozess der US‑Drogenbehörde DEA, Cannabis von Schedule I auf Schedule III hochzustufen, liegt seit Januar 2025 auf Eis. Anhörungen wurden ausgesetzt, ein neuer Zeitplan ist nicht absehbar. Gerüchte über kurzfristige Gesetzesinitiativen haben sich nicht bewahrheitet, die Branche steckt damit weiterhin in einer Warteschleife.
Für Canopy Growth bedeutet das: Die Hoffnung auf einen schnellen, profitablen Markteintritt in den USA rückt nach hinten. Investorinnen und Investoren richten den Blick deshalb auf die Frage, ob der laufende operative Umbau trägt – genau hier hat der Konzern zuletzt geliefert.
Q2-Zahlen: Wachstum im Heimatmarkt
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 (per 30. September 2025) erzielte Canopy einen Nettoumsatz von 66,7 Mio. CAD. Treiber war vor allem das Geschäft in Kanada:
- Umsatz mit kanadischem Freizeitcannabis: +30 % im Jahresvergleich
- Umsatz mit kanadischem Medizinalcannabis: +17 % im Jahresvergleich
Diese Zuwächse zeigen, dass die fokussierte Vertriebsstrategie greift. Dazu zählt auch die Einführung neuer Produktlinien wie die am 4. Dezember gestartete Claybourne-Gassers-Vape-Reihe, mit der Canopy sich im margenstärkeren Premiumsegment positionieren will.
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Parallel arbeitet das Management weiter an der Kostenseite. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Ausgabendisziplin deutlich verbessert, was insbesondere im margenstärkeren medizinischen Segment positiv durchschlägt. Dieses Geschäft fungiert zunehmend als stabiler Erlösanker, der den intensiven Wettbewerb im Freizeitmarkt abfedert.
Bilanz und Bewertung: Von der Story zum Fundament
Finanziell steht Canopy derzeit stabiler da als noch vor einigen Jahren. Zum Quartalsende verfügte das Unternehmen über 298 Mio. CAD an liquiden Mitteln. Der Kassenbestand übersteigt die verzinslichen Schulden um rund 70 Mio. CAD – ein wichtiger Puffer, solange sich der US‑Markteintritt verzögert.
Am Markt zeigt sich dieser Strategiewechsel deutlich: Früher reagierte die Aktie stark auf jede Meldung zur US‑Legalisierung. Mit dem eingefrorenen DEA‑Prozess ist dieser „Regulierungsaufschlag“ weitgehend verschwunden. Stattdessen orientiert sich die Bewertung stärker an den real erzielten Umsätzen in Kanada und den internationalen Medizinalexporten.
Das aktuelle Kursniveau um 1,13 US‑Dollar liegt nur wenige Prozent über dem frischen 52‑Wochentief und deutlich unter den gleitenden Durchschnitten der vergangenen Monate. Zusammengenommen mit einer sehr hohen historischen Volatilität deutet das auf einen Titel hin, bei dem der Markt zwar skeptisch bleibt, aber auch keine unmittelbare Zuspitzung der Lage einpreist.
Ausblick: Zahlen statt Politik als Taktgeber
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2026 hängt viel daran, ob Canopy das Momentum im kanadischen Freizeitmarkt halten und das profitable Medizingeschäft weiter ausbauen kann. Technisch betrachtet gilt der Bereich um 1,15 US‑Dollar als zentrale Unterstützungszone, in der sich der Kurs zuletzt immer wieder stabilisiert hat.
Solange kein neuer Termin für die Wiederaufnahme der DEA‑Anhörungen vorliegt, dürfte die Aktie in einer Spanne verharren, die vor allem durch Quartalsberichte und Fortschritte beim Turnaround bestimmt wird. Der nächste harte Datenpunkt ist das Q3‑Ergebnis, das für Anfang Februar 2026 erwartet wird – dann wird sich zeigen, ob der positive Trend bei Umsatzmix und Kostenstruktur fortgesetzt werden kann.
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