Neue Akquisition, schwaches Quartal, vorsichtiger Ausblick – der Medizintechnikspezialist Carl Zeiss Meditec liefert eine zwiespältige Bilanz. Während die Übernahme des niederländischen Augenchirurgie-Spezialisten DORC den Umsatz beflügelt, enttäuschte das jüngste Quartal die Erwartungen der Analysten deutlich. Kann der neue CEO Maximilian Foerst das Unternehmen wieder in die Gewinnzone steuern?
DORC-Akquisition treibt Umsatz – aber zu welchem Preis?
Die Zahlen für die ersten neun Monate lesen sich auf den ersten Blick solid:
* Umsatzwachstum von 7,6% auf 1,6 Milliarden Euro
* Auftragseingang steigt deutlich um 23,3%
* Operatives Ergebnis (EBITA) legt um 3,1% zu
Doch der Schein trügt. Der Wachstumstreiber war vor allem die vollständige Konsolidierung der DORC-Übernahme. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte blieb das organische Wachstum mit plus 1,1% nahezu flach. Die strategische Erweiterung im Geschäft mit vitreoretinalen Chirurgiegeräten zeigt zwar Wirkung, doch der eigentliche Kerngeschäftsmotor stottert.
Quartalsschock: 28% unter den Erwartungen
Die eigentliche Enttäuschung verbarg sich im Detail des dritten Quartals. Während der Umsatz von rund 550 Millionen Euro in etwa den Prognosen entsprach, brach das Ergebnis je Aktie (EPS) um satte 28% unter die Erwartungen der Analysten ein. Mit 0,32 Euro pro Aktie liegt der Wert deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Was läuft schief? Die Probleme sind vielfältig:
* Nachfrageschwäche in China bei Verbrauchsmaterialien für refraktive Chirurgie
* Belastende Währungseffekte
* US-Handelszölle von 15% auf europäische Importe
Das Unternehmen will die Zölle zwar über Preisanpassungen an den Markt weitergeben, doch in einem wettbewerbsintensiven Umfeld kein einfaches Unterfangen.
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Neuer CEO, alte Herausforderungen
Seit Juni hat mit Maximilian Foerst ein neuer Kapitän das Steuer übernommen. Der ehemalige Head of ZEISS Greater China kennt die schwierigen Märkte aus eigener Erfahrung. Seine China-Expertise könnte sich nun als entscheidender Vorteil erweisen, um die Absatzschwäche im wichtigen asiatischen Markt zu bekämpfen.
Doch die Zeit drängt: Die Aktie notiert bei rund 44,50 Euro – ganze 37% unter dem 52-Wochen-Hoch und nur knapp 5% über dem Jahrestief. Seit Jahresanfang haben Anleger fast 4% verloren, über zwölf Monate beträgt der Rückgang sogar über 30%.
Ausblick: Alles hängt am letzten Quartal
Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt verhalten: moderates Umsatzwachstum bei stabiler bis leicht steigender EBITA-Marge. Die entscheidende Frage wird sein, ob die beschleunigten Lieferungen des neuen neurochirurgischen Mikroskops KINEVO® 900 S im vierten Quartal die Erwartungen noch erfüllen können.
Analysten sehen trotz der aktuellen Schwierigkeiten Licht am Ende des Tunnels: Für 2026 prognostizieren sie ein deutliches EPS-Wachstum auf 2,22 Euro bei einem Umsatz von 2,32 Milliarden Euro. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 50 Euro.
Doch bis dahin muss Carl Zeiss Meditec beweisen, dass es nicht nur durch Akquisitionen wachsen kann, sondern auch sein Kerngeschäft wieder in Schwung bringt. Der Operationssaal bleibt für Anleger vorerst ein Raum der Ungewissheit.
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