CATL setzt zum Jahresende gleich mehrere Akzente: Der Weltmarktführer bei E-Auto-Batterien bringt als erster Hersteller humanoide Roboter in der Serienproduktion zum Einsatz und bindet mit einem Zehn-Jahres-Deal die Premium-Elektromarke Voyah langfristig an sich. Parallel dazu wächst das Auslandsgeschäft, und große Investmentbanken bleiben deutlich positiv gestimmt.
Die zentrale Frage: Wie stark untermauern diese Schritte CATLs Anspruch, auch jenseits des Heimatmarkts die dominante Kraft im Batteriegeschäft zu bleiben?
Humanoide Roboter in der Produktion
CATL hat in seinem Werk im chinesischen Luoyang erstmals humanoide Roboter im großen Stil in der Batteriepack-Fertigung installiert. Der Roboter „Xiaomo“ ersetzt dort menschliche Arbeitskräfte in kritischen End-of-Line-Prüfprozessen.
Entwickelt wurde Xiaomo von Spirit AI, einem 2024 gegründeten Startup aus Hangzhou, an dem CATL beteiligt ist. Der Roboter arbeitet in den Bereichen EOL-Tests (End-of-Line) und DCR-Tests (Gleichstrom-Innenwiderstand). Bisher mussten hier Menschen Hochvolt-Steckverbindungen an Batteriepakete anschließen – ein fehleranfälliger und sicherheitskritischer Schritt.
Leistungsdaten von Xiaomo
Xiaomo nutzt ein Vision-Language-Action-Modell (VLA), das Umgebungserkennung und Aufgabensteuerung verbindet. Laut CATL erreicht der Roboter dabei:
- Verbindungsquote von über 99 %
- Taktzeiten auf Niveau erfahrener Fachkräfte
- Etwa die dreifache Tagesleistung gegenüber manueller Arbeit
- Echtzeit-Erkennung und Meldung von Anomalien
Der Roboter reagiert eigenständig auf Abweichungen bei Materialposition und Kontaktpunkten und passt seine Bewegungen dynamisch an. Für CATL ist das ein wichtiger Schritt, um KI-basierte Automatisierung im industriellen Maßstab in die Fertigung zu bringen.
Langfristige Partnerschaft mit Voyah
Parallel zum Robotik-Durchbruch hat CATL eine umfassende, zehnjährige Kooperation mit Voyah, der Premium-Elektromarke von Dongfeng Motor, unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde in Ningde, dem Hauptsitz von CATL, geschlossen. Anwesend waren unter anderem CATL-Chef Robin Zeng, Dongfeng-Manager Feng Changjun und Voyah-Vorstandschef Lu Fang.
Kernpunkte der Partnerschaft:
- Bevorzugter Zugang zu CATLs neuesten Batterietechnologien (Qilin-, Freevoy- und Shenxing-Batterien)
- Zusammenarbeit beim Batteriewechsel über das Choco-Swap-Netzwerk
- Integration des Bedrock-Chassis in künftige Fahrzeugplattformen
- Kooperation bei V2G-Technologien (Vehicle-to-Grid)
- Lokalisierte Produktionskapazitäten in der Nähe der Voyah-Werke
CATL ist bereits heute Hauptbatterielieferant für die gesamte Modellpalette von Voyah. Beide Unternehmen arbeiten seit 2021 eng zusammen und hatten 2023 eine Vereinbarung zu Schnellladen, Batteriesicherheit und Datennutzung geschlossen.
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Voyah wächst dynamisch: Von Januar bis November 2025 wurden 134.352 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 82,6 % gegenüber dem Vorjahr. Zudem ist die Marke inzwischen in 39 Auslandsmärkten vertreten.
Analysten und Marktstellung
Die Investmentbank CICC hat die in Hongkong gelisteten CATL-Papiere mit „Outperform“ und einem Kursziel von 580 Hongkong-Dollar in die Beobachtung aufgenommen. CICC hebt die führende Marktposition und das Wachstumspotenzial im Ausland hervor. Erwartet wird ein Gewinn je Aktie von 15,27 Renminbi für 2025 und 19,74 Renminbi für 2026. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 31,6 % im Zeitraum 2024 bis 2026.
Auch CLSA bekräftigte ihre Einstufung „High-Conviction Outperform“ mit positivem Ausblick auf das kommende Jahr.
Dominanter Marktanteil
CATL bleibt mit Abstand der größte Anbieter von E-Auto-Batterien weltweit. Nach Daten von SNE Research lag der globale Marktanteil von Januar bis Oktober 2025 bei 38,1 %. In diesem Zeitraum installierte das Unternehmen 355,2 GWh an Batteriekapazität für Elektrofahrzeuge – ein Anstieg um 36,6 % gegenüber 260 GWh im Vorjahreszeitraum.
Im chinesischen Heimatmarkt kam CATL im November 2025 auf einen Anteil von 43,71 %. Damit ist das Unternehmen weltweit der einzige Batteriehersteller mit einem Marktanteil von über 30 %.
Globaler Ausbau und Branchentrends
Europa-Fabrik in Ungarn
Der europäische Wachstumspfad bleibt zentral. Das Werk im ungarischen Debrecen mit einer geplanten Anfangskapazität von 40 GWh pro Jahr soll Anfang 2026 die Produktion aufnehmen. CATL investiert 7,3 Milliarden Euro in den Standort, der große Hersteller wie BMW, Stellantis und Volkswagen beliefern wird. Nach Unternehmensangaben ist die Kapazität bereits vollständig durch Kundenprojekte gebunden.
Rückenwind durch Energiespeicher
Zusätzlichen Schub bringt das Geschäft mit stationären Energiespeichersystemen. Laut einem Bericht von Reuters vom 22. Dezember verzeichnen chinesische Batteriehersteller unter Führung von CATL einen deutlichen Nachfrageanstieg. Treiber sind der globale Ausbau von Rechenzentren sowie Reformen des chinesischen Strommarkts. Die Auslieferungen chinesischer Hersteller von Lithium-Ionen-Zellen für Energiespeicher dürften im laufenden Jahr weltweit um rund 75 % zulegen.
Ausblick auf 2026
CATL geht mit mehreren konkreten Katalysatoren in das Jahr 2026. Die Einführung humanoider Roboter soll Effizienz, Sicherheit und Qualität in der Produktion weiter verbessern. Die langfristige Vereinbarung mit Voyah stärkt die Position im Premiumsegment des chinesischen EV-Marktes und sichert Abnahmevolumen.
Wichtige nächste Schritte sind der Produktionsstart des Werks in Debrecen zu Jahresbeginn, der weitere Ausbau des Choco-Swap-Netzwerks auf 1.000 Stationen in 45 Städten bis Jahresende sowie die geplante erste Nutzung der Naxtra-Natrium-Ionen-Batterie in Choco-Swap-Fahrzeugmodellen im Laufe von 2026. Zusammen mit der unverändert starken Marktstellung und dem Rückenwind durch Energiespeichersysteme bleibt CATL damit eines der zentralen Industrieunternehmen der globalen Energiewende.
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