CATL zieht sich aus Valmet Automotive zurück

Der chinesische Batteriehersteller CATL zieht sich aus Valmet Automotive zurück und verkauft seine Anteile an den finnischen Staat. Grund sind schwierige Marktbedingungen durch die verlangsamte Elektromobilität in Europa.

Kurz zusammengefasst:
  • Finnland übernimmt 79 Prozent der Valmet-Anteile
  • Staat pumpt 120 Millionen Euro Rettungspaket
  • Langsame europäische E-Auto-Umstellung als Hauptgrund
  • CATL konzentriert sich auf eigene europäische Werke

Der chinesische Batterieriese CATL verkauft seine 20,6%-Beteiligung am finnischen Automobilzulieferer Valmet Automotive an den finnischen Staat und bestehende Aktionäre. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund „herausfordernder Marktbedingungen“ durch die „langsamere als vorhergesagte Elektrifizierung“ in Europa.

Strategischer Rückzug mit Folgen

CATL trennt sich von seiner 2017 erworbenen Beteiligung und reagiert damit auf die anhaltenden Probleme der europäischen E-Auto-Branche. Der finnische Staat stockt seine Beteiligung durch eine Kapitalspritze von 35 Millionen Euro auf und übernimmt künftig 79 Prozent der Anteile. Private Investoren der Pontos-Gruppe halten die verbleibenden 21 Prozent.

Die Transaktion ist Teil eines umfassenden Rettungspakets: Insgesamt pumpt der finnische Staat 120 Millionen Euro in das Unternehmen, um es durch die turbulenten Marktverhältnisse zu steuern. Die finnische Regierung bestätigte, dass die Talfahrt der europäischen Automobilindustrie zu rückläufigen Auftragsvolumen bei Valmet Automotive geführt habe.

Tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge

Valmet Automotive produzierte historisch für Premiummarken wie Porsche, Saab und Mercedes-Benz. Doch die orderbücher leiden unter der langsamen EV-Umstellung in Europa und dem zunehmenden Wettbewerbsdruck durch chinesische Hersteller.

Für CATL bedeutet der Rückzug eine strategische Neuausrichtung. Trotz seines Status als weltgrößter Batteriehersteller mit 38 Prozent Marktanteil kämpft das Unternehmen im Heimatmarkt mit intensivem Wettbewerb. Gleichzeitig treibt CATL seine internationale Expansion aggressiv voran – insbesondere in Europa, wo das Unternehmen kürzlich den größten Börsengang des Jahres 2025 in Hongkong abschloss.

Die Timing-Frage drängt sich auf: Die EU-Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge seit 2024 haben die Operationsbedingungen für chinesische Unternehmen in Europa erheblich erschwert. CATLs Entscheidung könnte eine strategische Umlenkung von Ressourcen hin zu vielversprecheren europäischen Expansionsmöglichkeiten signalisieren.

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Europastrategie bleibt intakt

Trotz des Rückzugs aus Valmet Automotive setzt CATL seinen Europakurs unvermindert fort. Das Unternehmen betreibt ein vollständig eigenes Werk in Deutschland, das 2023 eröffnete, und investiert 7,6 Milliarden Euro in eine Batteriefabrik im ungarischen Debrecen, die bald die Produktion aufnehmen soll.

Weitere Expansionpläne include eine geplante Batteriefabrik in Spanien durch ein Joint Venture mit Stellantis. CATLs jüngste finanzielle Performance unterstreicht die Handlungsfähigkeit: Rekordgewinne im zweiten Quartal 2025 übertrafen die Erwartungen der Analysten und verschaffen dem Unternehmen substantiale Ressourcen für strategische Opportunitäten.

Was kommt als nächstes?

Unter der neuen Eigentümerstruktur diversifiziert Valmet Automotive seine Operations beyond die Automobilproduktion. Die finnische Regierung bestätigte, dass das Unternehmen sein Geschäft auf neue Industriesektoren ausdehnt – including Vertragsfertigung für die Verteidigungsindustrie.

Die Transaktion umfasst auch die Restrukturierung von Valmet Automotives Batterietochter Ioncor mit rund 1.000 Mitarbeitern in Finnland und Deutschland. Der finnische Staat erwirbt durch Finnish Minerals Group 70 Prozent von Ioncor und plant die Expansion in den Bereich Schwertransporter und Maschinen.

Für CATL-Investoren bedeutet dieser Rückzug keine Kehrtwende der Europastrategie, sondern eine Fokussierung auf Wachstumschancen in der Batterieproduktion und Energiespeichersystemen. Die Quartalszahlen am 20. Oktober 2025 werden zeigen, wie sich die strategische Neuausrichtung auf die Expansionspläne des Unternehmens auswirkt.

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