Die Übernahme der MediaMarkt-Saturn-Mutter durch den chinesischen E-Commerce-Riesen JD.com geht in die entscheidende Phase. Mit dem Ablauf der weiteren Annahmefrist haben sich die Machtverhältnisse im Aktionariat grundlegend verschoben, was den Streubesitz massiv austrocknet. Während sich Großinvestoren bereits für die nächsten Schritte in Stellung bringen, stellt sich für verbliebene Aktionäre die Frage nach der Abfindung.
Das Wichtigste in Kürze:
* Dominanz: JD.com und Convergenta kontrollieren nun gemeinsam 85,2 Prozent der Anteile.
* Großinvestor: Goldman Sachs hält laut neuer Mitteilung 3,90 Prozent der Stimmrechte.
* Operative Stärke: Bereinigtes EBIT kletterte im Geschäftsjahr 2024/25 um rund 25 Prozent.
* Kursniveau: Die Aktie notiert mit 4,42 Euro stabil in der Nähe des Übernahmepreises.
Die Machtverhältnisse sind geklärt
Die Unsicherheit ist gewichen: JD.com hat seinen Zugriff auf den Elektronikhändler massiv ausgeweitet. Wie am 2. Dezember 2025 bestätigt wurde, hat sich der Konzern direkt 59,8 Prozent der Ceconomy-Aktien gesichert. Zusammen mit dem Anteil der Convergenta Invest GmbH der Familie Kellerhals liegt die kontrollierte Mehrheit nun bei 85,2 Prozent.
Für den Handel an der Börse hat dies gravierende Folgen. Die Liquidität nimmt ab, da der Großteil der Aktien nun in festen Händen liegt. Der Vollzug der Transaktion (Closing) wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet, sobald die regulatorischen Freigaben vorliegen.
Positionierung für den Squeeze-out?
In diesem engen Marktumfeld sorgt eine Pflichtmitteilung von Goldman Sachs für Aufsehen. Die Investmentbank hat ihre Beteiligung auf insgesamt 3,90 Prozent der Stimmrechte angepasst. Auffällig ist dabei die Struktur: Der Großteil (2,92 Prozent) entfällt auf Finanzinstrumente, nur 0,98 Prozent werden direkt gehalten.
Marktbeobachter werten diesen Schritt als Vorbereitung auf das Szenario nach dem Closing. Da die Schwelle von 90 beziehungsweise 95 Prozent für einen Squeeze-out – also das zwangsweise Ausscheiden der Kleinaktionäre gegen Barabfindung – in greifbare Nähe gerückt ist, scheinen sich professionelle Akteure hier entsprechend zu positionieren.
Operative Wende stützt den Kurs
Hinter der Übernahmeschlacht steht ein Unternehmen, das operativ wieder Tritt gefasst hat. Die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 untermauern den Wert des Assets:
* Der währungsbereinigte Umsatz stieg um 5,7 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro.
* Das bereinigte EBIT legte deutlich auf rund 380 Millionen Euro zu.
Diese fundamentale Stärke rechtfertigt das aktuelle Kursniveau. Die Aktie bewegt sich kaum noch und notierte gestern bei 4,42 Euro. Der Abstand zum erst Ende November markierten 52-Wochen-Hoch von 4,49 Euro ist mit -1,45 Prozent minimal, was die starke Orientierung am Übernahmeangebot widerspiegelt.
Fazit: Warten auf die Abfindung
Die Ceconomy-Aktie hat ihren Charakter von einem klassischen Investment zu einer Sondersituation gewandelt. Die Kursfindung wird kaum noch von operativen Nachrichten getrieben, sondern fast ausschließlich von der Übernahmearithmetik bestimmt. Das Risiko für Anleger liegt nun primär in der abnehmenden Handelbarkeit der Papiere und der zeitlichen Ungewissheit bis zum Closing 2026. Das Szenario läuft auf ein Delisting oder einen Squeeze-out hinaus, wobei der aktuelle Kurs den erwarteten Ausgang bereits weitgehend einpreist.
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