Die Machtverhältnisse beim Mutterkonzern von MediaMarkt und Saturn sind geklärt. Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com hat sich nach Ablauf der Annahmefrist die absolute Mehrheit gesichert, doch der endgültige Vollzug der Transaktion hängt noch an regulatorischen Feinheiten. Während die operative Geschäftsentwicklung die Prognosen übertrifft, warten Anleger nun auf das grüne Licht der Behörden.
Hier die wichtigsten Fakten im Überblick:
* Klare Mehrheit: JD.com kontrolliert inklusive der Anteile des Ankeraktionärs Convergenta nun 85,2 % der Anteile.
* Starke Zahlen: Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) liegt mit rund 380 Millionen Euro über der eigenen Prognose.
* Zeitplan: Der formale Abschluss der Transaktion (Closing) wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet.
Dominanz von JD.com zementiert
Das Ergebnis des öffentlichen Übernahmeangebots lässt keine Fragen offen. Insgesamt wurden JD.com 59,8 % des Grundkapitals angedient. Da die Gründerfamilie Kellerhals über ihr Investmentvehikel Convergenta (25,35 %) als strategischer Partner an Bord bleibt, verfügt das Bündnis nun über eine komfortable Mehrheit von über 85 %.
Der Aktienkurs spiegelt diese Realität wider. Mit aktuell 4,45 Euro notiert das Papier nur minimal unter dem Angebotspreis von 4,60 Euro und in direkter Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch von 4,49 Euro. Der enorme Kursanstieg von über 68 % seit Jahresanfang zeigt, wie sehr die Übernahmefantasie und das konkrete Angebot den Titel getrieben haben.
Das Warten auf die Behörden
Obwohl die Fakten auf Aktionärsebene geschaffen sind, ist der Weg zum endgültigen Vollzug noch nicht frei von bürokratischen Hürden. Das deutsche Bundeskartellamt gab bereits im September grünes Licht, und auch Italien stimmte Ende November unter Auflagen zu.
Offen sind jedoch noch Investitionsprüfungen in Deutschland, Österreich, Spanien und Frankreich sowie die Genehmigung der EU nach der Foreign Subsidies Regulation. Erst wenn diese Punkte abgehakt sind, kann die Transaktion formal abgeschlossen werden. Im Anschluss könnte JD.com in Abstimmung mit dem Management ein Delisting der Ceconomy-Aktie anstreben, was den Handel für verbliebene Kleinanleger erschweren würde.
Operativ besser als erwartet
Ungeachtet der Eigentümerwechsel läuft das Tagesgeschäft erfreulich. Im Geschäftsjahr 2024/25 konnte Ceconomy die eigene Guidance leicht übertreffen. Besonders das vierte Quartal zeigte mit einem Umsatzplus von 7 % auf 5,38 Milliarden Euro Dynamik. JD.com plant, diese Basis durch Technologietransfer zu stärken. Die Chinesen wollen ihre Expertise in Logistik und Omnichannel-Strategien einbringen, garantierten aber gleichzeitig den Erhalt der europäischen IT-Systeme und verzichten für drei Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen.
Parallel dazu konsolidieren institutionelle Investoren ihre Positionen. Goldman Sachs meldete zuletzt eine Verschiebung hin zu direkten Stimmrechten (3,17 %), was auf eine Anpassung an die neue Eigentümerstruktur hindeutet.
Der nächste wichtige Termin steht unmittelbar bevor: Am 17. Dezember 2025 wird Ceconomy die detaillierte Jahresbilanz vorlegen. Anleger sollten diesen Termin nutzen, um einen tieferen Einblick in die operative Marge zu erhalten, während der Blick mittelfristig auf das Closing im ersten Halbjahr 2026 gerichtet bleibt.
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