Rekordquartal, Rekordeinnahmen, Rekordproduktion – und trotzdem fällt die Aktie. Coeur Mining lieferte im dritten Quartal operativ ab wie selten zuvor, doch die Wall Street zeigte sich unbeeindruckt. Ein Detail reichte aus, um die Euphorie zu stoppen. Was steckt hinter diesem Börsenparadox?
Zahlen sprechen eine klare Sprache
Die Bilanz des dritten Quartals liest sich wie ein Lehrbuchbeispiel für gelungenes Mining-Business: Mit rund 555 Millionen Dollar Umsatz sprengte Coeur Mining alle Analystenschätzungen. Gold- und Silberproduktion erreichten mit 111.364 Unzen beziehungsweise 4,8 Millionen Unzen neue Rekordhöhen. Der Free Cashflow explodierte förmlich, die Kasse füllte sich auf 266 Millionen Dollar – mehr als eine Verdopplung zum Vorquartal.
Doch ein einziger Wert überschattete die Erfolgsmeldung: Der Gewinn je Aktie lag mit 0,23 Dollar knapp unter den Erwartungen von 0,25 Dollar. Für die Börse war das Signal genug.
Cantor Fitzgerald dreht den Spieß um
Mitten in die Ernüchterung platzte am Freitag eine weitere Hiobsbotschaft: Cantor Fitzgerald stufte die Coeur-Aktie von „Buy“ auf „Hold“ herab. Die Begründung der Analysten war so simpel wie ernüchternd: Nach dem kräftigen Kursanstieg seit Jahresbeginn sei das Papier schlicht „voll/fair bewertet“.
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Die Reaktion folgte prompt – weitere 2,3 Prozent Kursverlust. Ein Déjà-vu für Anleger, die bereits zuvor mitansehen mussten, wie fundamentale Stärke an der Börse nicht immer honoriert wird.
Management bleibt optimistisch – zu Recht?
Während Anleger zweifeln, erhöht das Management die Latte noch höher. Die Jahresprognose wurde angehoben: Über eine Milliarde Dollar EBITDA und mehr als 550 Millionen Dollar Free Cashflow sollen 2025 erreicht werden. Sogar eine Netto-Cash-Position vor Jahresende rückt in greifbare Nähe – früher als ursprünglich geplant.
Die Frage bleibt: Kann Coeur Mining die hohen Erwartungen erfüllen, die der spektakuläre Jahresanstieg von über 150 Prozent geschaffen hat? Das vierte Quartal wird zeigen, ob die operativen Erfolge stark genug sind, um die Skeptiker zu überzeugen.
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