Cyberangriff, drohende Millionenstrafen und eine SEC-Untersuchung auf der einen Seite. Ein historischer Aufstieg in den S&P 500 auf der anderen. Selten war die Gemengelage bei einer Aktie so brisant wie aktuell bei Coinbase – was bedeutet das für Anleger?
Dunkle Wolken über der Kryptobörse
Coinbase sieht sich derzeit mit erheblichen operativen Herausforderungen konfrontiert. Ein schwerwiegender Cyberangriff wurde bekannt, der das Unternehmen potenziell zwischen 180 und 400 Millionen US-Dollar für Rückerstattungen und Schadensbegrenzung kosten könnte. Berichten zufolge bestachen die Angreifer Support-Mitarbeiter im Ausland, um an sensible Kundendaten von weniger als 1% der Nutzer zu gelangen. Eine Lösegeldforderung von 20 Millionen US-Dollar lehnte Coinbase ab und setzt stattdessen eine Belohnung für Hinweise zur Ergreifung der Täter aus.
Erschwerend kommt hinzu, dass die US-Börsenaufsicht SEC offenbar wegen möglicher Falschangaben zu Kundenzahlen in früheren Offenlegungen gegen Coinbase ermittelt. Im Kern geht es um die Frage, ob die Anzahl verifizierter Nutzer korrekt ausgewiesen wurde. Das Unternehmen selbst gab an, die spezifische Kennzahl seit zwei Jahren nicht mehr zu berichten.
Diese Negativschlagzeilen fallen in eine Zeit, in der die breitere Rally am Kryptomarkt ins Stocken geraten ist. Bitcoin verharrt unter der Marke von 105.000 US-Dollar und viele Altcoins mussten zweistellige Kurseinbrüche von ihren Monatshöchstständen hinnehmen. Passend dazu sanken auch die Umsätze von Coinbase im ersten Quartal 2025 um 10% gegenüber dem Vorquartal auf 2,03 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn brach sogar auf 65,6 Millionen US-Dollar ein, nach 1,18 Milliarden US-Dollar im Vorjahreszeitraum – eine Folge sinkender Handelsvolumina und Fair-Value-Verlusten bei Kryptobeständen.
Der S&P 500 Ritterschlag als Hoffnungsträger
Trotz dieser Herausforderungen konnte der Coinbase-Aktienkurs zuletzt kräftig zulegen, allein am Freitag ging es um über 9% nach oben. Haupttreiber für diese positive Dynamik ist die bevorstehende Aufnahme des Unternehmens in den prestigeträchtigen S&P 500 Index, die für morgen, den 19. Mai 2025, geplant ist. Dies ist ein historischer Schritt: Coinbase wird die erste krypto-native Firma sein, die in den Leitindex aufgenommen wird.
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Analysten schätzen, dass diese Aufnahme erhebliche Kapitalzuflüsse auslösen könnte – potenziell 9 Milliarden US-Dollar von passiven Indexfonds und weitere 7 Milliarden US-Dollar von aktiven Fonds. Der Schritt wird als bedeutende Legitimation von Krypto als institutionelle Anlageklasse gewertet. Einige Analysten bleiben optimistisch und verweisen auf den starken US-Marktanteil von Coinbase und die Expansion in den Derivatemarkt durch die Übernahme von Deribit. Die Aufnahme in den S&P 500 zwingt alle Fonds, die den Index abbilden, Coinbase-Aktien zu kaufen.
Die Märkte scheinen die unmittelbaren Auswirkungen des Hacks und der SEC-Ermittlungen auf das Kerngeschäft von Coinbase derzeit auszublenden. Historisch betrachtet waren die finanziellen Auswirkungen von Cyberangriffen auf die Unternehmensleistung langfristig oft begrenzt. Zudem gibt es Spekulationen, dass die aktuelle SEC-Führung möglicherweise Untersuchungen, die unter der vorherigen Administration eingeleitet wurden, nicht mit letzter Konsequenz verfolgen wird.
Die große Frage für Investoren bleibt: Welche dieser gegenläufigen Kräfte – operative Probleme versus Index-Aufnahme – werden die Performance von Coinbase letztlich bestimmen? Entscheidend wird auch sein, ob es dem Unternehmen gelingt, seine Einnahmequellen stärker zu diversifizieren. Derzeit stammen immer noch 85% der Erträge aus den volatilen Handelsgebühren, was die hohe Abhängigkeit von den Schwankungen des Kryptomarktes unterstreicht.
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