Die Kryptobörse hat ihre Anleger kalt erwischt: Trotz eines Gewinnsprungs von 0,14 auf 1,10 Dollar je Aktie im zweiten Quartal verfehlte das Unternehmen die Analystenschätzungen von 1,249 Dollar deutlich. Die Reaktion an der NASDAQ war gnadenlos – der Titel stürzte zeitweise um über 15 Prozent auf 321,68 Dollar ab.
Besonders bitter: Der Umsatz enttäuschte ebenfalls und lag mit 1,420 Milliarden Dollar unter den erwarteten 1,587 Milliarden. Im Vorjahr hatte die Börse noch 1,425 Milliarden Dollar erlöst.
Paradoxes Marktverhalten bremst Trading-Geschäft
Die Ironie der Situation: Gerade der Optimismus am Kryptomarkt wurde der Börse zum Verhängnis. Bullische Anleger hielten ihre Coins fest, statt zu handeln – das reduzierte die Volatilität und damit die Trading-Aktivität erheblich. Der bereinigte Gewinn brach von 294,4 Millionen Dollar im Vorjahr auf magere 33,2 Millionen Dollar ein.
Während Konkurrent Robinhood seine Krypto-Trading-Umsätze im zweiten Quartal nahezu verdoppeln konnte, kämpfte die größere Börse mit genau dieser Handelsflaute.
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Überbewertung oder Kaufgelegenheit?
Morningstar-Analyst Michael Miller sieht die Aktie als "deutlich überbewertet" und kritisiert zu optimistische Wachstumsprojektionen. H.C. Wainwright warnte vor einer "fieberhaften" Investorenbegeisterung, die sich zu weit von den Fundamentaldaten entfernt habe.
Der Kurssturz vernichtete rund 14,3 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Dabei stand die Aktie bis zum Vortag noch 52 Prozent im Plus für das Jahr und gehörte zu den Top-15-Gewinnern im S&P 500, dem das Unternehmen erst im Mai beigetreten war.
Analysten sehen jedoch Hoffnung: Die Juli-Zahlen deuten auf eine Erholung der Handelsvolumina hin. Das kürzlich verabschiedete Genius Act hatte Bitcoin auf Rekordhöhen getrieben und könnte neuen Schwung bringen. Ob das reicht, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, wird sich zeigen.
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