Coinbase Aktie: Strategiewechsel

Coinbase erweitert sein Geschäft durch die Akquisition von The Clearing Company und den Start des provisionsfreien Aktienhandels, während es sich mit regulatorischen Klagen auseinandersetzen muss.

Kurz zusammengefasst:
  • Übernahme für Prognosemärkte geplant für Januar 2026
  • Start des kostenlosen Aktien- und ETF-Handels in den USA
  • Rechtliche Auseinandersetzungen mit US-Bundesstaaten
  • Analysten bestätigen positives Rating und Kursziel

Coinbase schaltet in den Ausbau-Modus. Mit der Übernahme von The Clearing Company und dem Start des kostenlosen Aktienhandels in den USA treibt der Konzern seine Wandlung von der reinen Krypto-Börse zur umfassenden Finanzplattform voran. Im Zentrum steht die Frage: Wie gut gelingt der Spagat zwischen Wachstumsinitiative und zunehmendem regulatorischem Gegenwind?

Übernahme zielt auf Prognosemärkte

Am Montag hat Coinbase die Vereinbarung zur Übernahme von The Clearing Company bekanntgegeben. Finanzielle Details wurden nicht veröffentlicht, der Abschluss der Transaktion ist für Januar 2026 geplant.

Coinbase

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Mit dem Deal sichert sich Coinbase eigene Infrastruktur für sogenannte Prediction Markets, also Prognose- bzw. Ereignismärkte. Dieses Segment hatte während des US-Wahlzyklus 2024 kräftig zugelegt und gilt als besonders nutzerintensiv. Die Technologie von The Clearing Company soll es ermöglichen, diese Angebote deutlich zu skalieren.

Parallel treibt Coinbase seine Produktoffensive voran. Bereits am 17. Dezember hat das Unternehmen den provisionsfreien Handel mit US-Aktien und ETFs eingeführt. Nutzer können damit klassische Wertpapiere und Kryptowährungen in einer Oberfläche handeln.

Mit der Integration von The Clearing Company zielt Coinbase klar auf Wettbewerber wie Polymarket und Robinhood. Das Management will am boomenden Markt für Event-Kontrakte teilhaben und sich zugleich weniger abhängig von den stark schwankenden Handelsumsätzen im reinen Krypto-Geschäft machen.

Wichtige Punkte im Überblick

  • Übernahme von The Clearing Company, Abschluss voraussichtlich im Januar 2026
  • Ausbau des Geschäfts mit Prognosemärkten auf Basis eigener Infrastruktur
  • Provisionsfreier Aktien- und ETF-Handel in den USA seit 17. Dezember
  • Direkter Wettbewerb mit Polymarket und Robinhood im Event-Contract- und Brokerage-Geschäft

Analystenunterstützung und Kapitalallokation

An der Wall Street kommt der strategische Kurs grundsätzlich gut an. Die Analysten von Bernstein bestätigten Anfang Dezember 2025 ihr „Outperform“-Rating und ein Kursziel von 510 US-Dollar. Dieses Ziel war bereits im Juni 2025 angehoben worden und spiegelt die Überzeugung wider, dass Coinbase sich erfolgreich zu einer breiteren Finanzdienstleistungsplattform entwickelt.

Auf der Eigentümerseite bleibt der Blick auf die Kapitalverwendung gerichtet. CEO Brian Armstrong hat im November 2025 einen größeren, planmäßigen Aktienverkauf abgeschlossen. Parallel investiert Coinbase aggressiv in Übernahmen und neue Produkte. Für Investoren ist damit klar: Der Konzern setzt derzeit auf Wachstum, nicht auf maximale kurzfristige Profitabilität.

Juristische Front gegen US-Bundesstaaten

Die Expansion in Prognosemärkte trifft jedoch auf wachsenden regulatorischen Widerstand. Am 19. Dezember hat Coinbase Klagen gegen Aufsichtsbehörden in Illinois, Michigan und Connecticut eingereicht. Hintergrund ist der Versuch dieser Bundesstaaten, Prediction Markets als Glücksspiel zu klassifizieren.

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Coinbase argumentiert dagegen, dass diese Produkte unter die Zuständigkeit der US-Terminbörsenaufsicht CFTC fallen sollten. Die rechtliche Auseinandersetzung zeigt, wie zentral das Segment für die Strategie des Unternehmens geworden ist. Analysten sehen in Prognosemärkten ein Format mit hoher Nutzerbindung, das tägliche Aktivität und damit stabile Plattformumsätze fördern kann.

Die gleichzeitige Expansion in traditionelle Aktien, ETFs und Ereignismärkte markiert eine neue Phase im Geschäftsmodell. Statt primär von Krypto-Transaktionsgebühren abzuhängen, will Coinbase breiter aufgestellt sein und verschiedene Asset-Klassen in einer Art Finanz-„Super App“ bündeln.

Kontext: Vom Krypto-Broker zur „Everything Exchange“

Die Strategie 2025 steht klar unter dem Motto Transformation. Coinbase arbeitet daran, sich von der Wahrnehmung als reine Bitcoin-Börse zu lösen. Unter dem internen Leitbild der „Everything Exchange“ sollen Aktien, Derivate und Krypto-Assets in einer Plattform zusammengeführt werden.

Diese Neuausrichtung ist auch eine Antwort auf den verschärften Wettbewerb. Vor allem Robinhood hat in den vergangenen Jahren Marktanteile im Krypto-Handel gewonnen. Coinbase versucht, den Spieß umzudrehen und seinerseits in das Kerngeschäft der Neo-Broker vorzudringen – inklusive provisionsfreiem Handel und breiter Produktpalette.

Das optimistische Kursziel von Bernstein deutet darauf hin, dass Teile der Wall Street Coinbase zunehmend nach Software- und Serviceumsätzen bewerten, weniger nach der reinen Abhängigkeit vom Bitcoin-Kurs. Gelingt die Integration von The Clearing Company, könnte der Bereich Prognosemärkte 2026 ein zusätzlicher Wachstumstreiber werden – vorausgesetzt, die rechtlichen Hürden in den USA bleiben beherrschbar.

Technisches Bild und Ausblick

Charttechnisch steckt die Aktie trotz der strategischen Fortschritte in einer Korrektur. Seit Jahresbeginn liegt der Titel rund 16 % im Minus, auf Sicht von zwölf Monaten ist das Papier um gut 18 % gefallen. Damit notiert die Aktie mit einem Abstand von mehr als 40 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch, gleichzeitig aber deutlich über dem Jahrestief – ein Hinweis auf eine anhaltend hohe, aber in beide Richtungen ausgenutzte Volatilität.

Der Blick nach vorn richtet sich nun auf zwei konkrete Termine: Zum einen den erwarteten Abschluss der Übernahme von The Clearing Company im Januar 2026, zum anderen den Q4-Bericht Ende Januar oder Anfang Februar. Besonders im Fokus stehen dann die ersten Nutzungsdaten für den neuen Aktienhandel sowie das Volumenwachstum in den Prognosemärkten. Diese Kennzahlen werden zeigen, wie stark die neue Plattformstrategie bereits im operativen Geschäft ankommt.

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